die für unsern naschhaften Gaumen eben solche unschmackhafte Pfefferkuchen backen könnten? Aber so schmeckt fremdes Brod besser, als was die Mutter backt; so haben kaum die wenigen Hände, die sich mit dem Verarbeiten beschäfftigen, Absatz genug; so ist das Geld in meiner Tasche, das ich gestern von einem fremden Lederhändler gelöst, und noch mehr, morgen in dem Beutel des fremden Lederhändlers wieder, weil ich heute eines Paars lederner Hosen oder eines Paars Stiefel bedarf. Wie viel verliert hiebey der Staat! Und man frage noch, woher die Armuth, die, ich sage nicht so viele Staatsbürger, sondern das ganze Land drückt?[1]
Sind aber die Waaren, mit welchen uns Meßfremde bedienen, von der Art, daß wir sie nicht verfertigen können, so können wir sie doch von unsern Krämern eben so gut und in eben dem Preise bekommen,
- ↑ Wem diese Behauptung von Bamberg, als einem von Mutter Natur so reichlich bedachten Lande, zu paradox vorkommt, dem lege ich dieß Problem zur Beherzigung vor: Wer ist reicher, Spanien bey seinen Goldgruben und seiner Unthätigkeit, oder England bey seinen vielen Schulden, aber ungeheuern Handel, verbunden mit unbeschreiblicher Industrie?
Franz Adolph Schneidawind: Über die Handelsmessen zu Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 533. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Handelsmessen_zu_Bamberg.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)