der Nutzen nicht verkannt werden kann. Nun zur Anwendung!
Entspricht unsere Messe diesem Bilde? Ist sie das, was sie seyn soll? Ist sie dem Staate nützlich? Diese Frage beherzigte ich oft in meinen einsamen Stunden, und ich wage das Resultat meiner Betrachtungen in gedrängter Kürze hier vorzulegen. Ob ich richtig beobachtet habe, muß der Erfolg zeigen.
Alle Fremde, die unsere Messe besuchen, sind überhaupt nur Krämer, nicht eigentliche Kaufleute, die hier große Geschäffte machen wollen – können. Sie besuchen sie nicht, um inländische Manufacturwaaren und Fabricate einzukaufen. Was sollten sie von uns kaufen, die wir Manufacturen und Fabriken beynahe nur dem Namen nach und vom Hörensagen kennen? wenn man anders nicht ein paar unglückliche Versuche mit diesen prächtigen Namen stempeln will. Ihr ganzes Geschäfft ist, ihre Waaren abzusetzen, sogar lot- und ellenweis zu verkrämern, ihre Losung zusammenzuzählen, eine geringe Zeche zu bezahlen, und unser Geld ins Ausland zu schleppen, für Waaren fortzuschleppen, die wir entweder selbst verfertigen, oder im Falle, daß
Franz Adolph Schneidawind: Über die Handelsmessen zu Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 531. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Handelsmessen_zu_Bamberg.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)