-m. [Anonym]: Über die Gebrechen der Medicinal-Policey in Franken | |
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Krankheiten, wie Zauberey und Hexerey ist, gehörig wirken soll. Leider sollen aber alle diese ausgesuchten Heilmittel zur Zeit noch keine völlige Genesung bewirkt haben, die auch nicht eher erfolgen wird, als bis die Obrigkeit des Orts den ganzen Unfug ex officio, zur Steurung des noch so sehr in Schwang gehenden Aberglaubens, und der daraus fließenden Anhänglichkeit an Hexenbanner und Wunderdoctoren untersucht, und das Meierische Kind dem Physicat zur Prüfung seiner wahren Krankheit übergibt.
Ich wünsche indessen von Herzen, daß Herr Frühmesser Eberlein alle diese Thatsachen, die mir von unparteyischen sachkundigen Männern erzählt wurden, recht bald widerlegen möchte, da ich keine andere Absicht, als die Wahrheit an den Tag zu bringen, dabey habe. Bey einer jeden hinlänglichen Berichtigung werde ich der erste seyn, der laut bekennt, daß ich getäuscht worden sey; so wie ich im Gegentheil aber hoffe, daß die höchste Landespolicey solche schädliche Quacksalbereyen mit Nachdruck abschaffen werde, sobald sie dieselben kennen lernt.
-m. [Anonym]: Über die Gebrechen der Medicinal-Policey in Franken in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Gebrechen_der_Medicinal-Policey_in_Franken.pdf/5&oldid=- (Version vom 9.3.2019)