Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein | |
|
ging in seinem beliebten Noth- und Hülfsbüchlein darüber kurz hinweg, um sich nicht bey allgemein bekannten Dingen zu verweilen. Ich fand unter den verschiedenen Gattungen der Kartoffeln keinen solchen Unterschied, wie Herr Fiedler. Nach meinen Erfahrungen war eine so dienlich, als die andere. Da man nun im Hochstifte Wirzburg sich seit einiger Zeit vorzüglich damit beschäfftiget, öde Plätze und Gemeinheiten urbar zu machen, sie zu Getraid, Wurzelwerk und besonders Kartoffeln zu benutzen; so haben Vorsteher von Gemeinden die schönsten Gelegenheiten von der Welt sich verdient zu machen. Man lese einen ähnlichen Vorgang in des Journals von und für Franken 3 Bandes 5ten Heft S. 640. Ich habe dort schon zum Erdäpfelbau, als zu meinem vorgesteckten Ziele, vor mehreren Jahren gearbeitet; und es thut mir weh, daß ich hier und da noch so manchen leeren Platz, so manche bloß mit Dornen und Disteln angefüllte Wüstung sehen muß, die längst besser hätte benutzt werden können. Sie ist es nicht; denn es fehlt entweder an einem Vortrag, der Eingang findet; oder es fehlt Gemeingeist und Eintracht unter den Gemeindgliedern. Gott gebe, daß die neue Art, die Kartoffeln zu benutzen,
Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Benutzung_der_Kartoffeln_zu_Branntewein.pdf/9&oldid=- (Version vom 10.11.2016)