Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein | |
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ihnen die weiter unten vorkommende Zeichnung und Beschreibung vorlegen wird. Das Pfund dieser Arbeit, wozu Kessel, Brennhut, ein oder zwey Röhren erforderlich sind, kostet gewöhnlich 40–45 kr.
Die Form der Kessel, deren Abbildung ich hier unter Fig. 1. liefere, hat die Eigenheit, daß sie viel Holz ersparen lässet. Das weiß ich nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern ich sah sie auch, zum Fruchtbrennen verfertiget, von der Art in Nürnberg und Frankfurt. Überdieses haben auch reisende Handwerkspursche, die mich bey ihren Durchreisen Amtswegen besuchten, nach ihren Erzählungen und Einsichten in die bewährtesten Brannteweinbrennereyen Teutschlands diese Form immer als die vorzüglichste angegeben und gelobt.
Das Bemerkungswürdigste hievon ist, wie der Buchstabe a bey Figur 1 zeiget, daß hier keine breiten oder flach gearbeiteten Böden sind.
Zweytens, daß sie auch auf eine ganz besondere Weise eingemauert werden. Vom Feuerheerde wird nämlich 8–10 Zoll hohes Mäurchen aufgeführt; damit, wie der Buchstabe b zeiget, der Kessel ringsherum (der Ort zum Einschüren ist ausgenommen)
Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Benutzung_der_Kartoffeln_zu_Branntewein.pdf/11&oldid=- (Version vom 25.3.2017)