Schwere, Elektricität und Magnetismus:206
Bernhard Riemann: Schwere, Elektricität und Magnetismus | ||
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Durch die Gleichung (4) wird die Function in das Innere
der ersten Kugel fortgesetzt, und zwar zunächst so, dass nur das
erste Bild der zweiten Kugel als der Raum übrig bleibt, innerhalb
dessen die Function noch nicht bekannt ist. Wendet man dann
die Gleichung (5) an, so bleibt innerhalb der zweiten Kugel nur
ihr zweites Bild als das Gebiet übrig, für welches man die Function
noch nicht kennt. Bringt man so fortfahrend die Gleichungen (4)
und (5) abwechselnd in Anwendung, so kann man in beiden Kugeln
das Gebiet, innerhalb dessen die Function unbekannt bleibt, beliebig
klein machen und kleiner als irgend eine angebbare Zahl.
Es fragt sich nun, wo wird. Da die Function im ganzen äusseren Raume endlich ist, so kann ein Unendlichwerden nur im Innern der Kugeln eintreten. Und zwar sieht man zunächst aus Gleichung (4), dass wird für , und aus Gleichung (5), dass für . Denn für ist und endlich, und für ist und endlich. Folglich ergibt sich
Hieraus erkennt man , dass die Function unendlich wird in
beiden Kugelmittelpunkten. Nach Vorschrift der Gleichungen (4)
und (5) wird sie dann aber ebenfalls unendlich in den sämmtlichen
Bildpunkten sowohl des einen wie des anderen Kugelcentrums.
Diese Bildpunkte liegen innerhalb der Kugeln zwischen
beiden Mittelpunkten auf der Centrallinie, und ihre Anzahl ist für
jede der beiden Kugeln unendlich gross. Die Function kann
also aufgefasst werden als Potentialfunction, herrührend von elektrischen
Ladungen, die in den Kugelmittelpunkten und deren unendlich vielen Bildpunkten concentrirt sind.
Wir wollen die Punkte, in welchen die Function unendlich wird, in vier Gruppen abtheilen, nemlich
erstens: den Mittelpunkt der ersten Kugel und seine Bilder im Innern der ersten Kugel;
zweitens: die Bilder des ersten Kugelmittelpunktes im Innern der zweiten Kugel;
drittens: den Mittelpunkt der zweiten Kugel und seine Bilder im Innern der zweiten Kugel;