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Romanzen vom Rosenkranz/Romanze IV: Rosablanka und Biondetta

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[36]
     Rosablanka und Biondetta


Nieder auf Bolognas Gassen
Brennt die volle Mittagssonne,
Und aus hohen Schloten wallen
Weiß des dichten Rauches Wolken.

5
In den Kellern klimpern Flaschen,

Und auf kühlem Marmorboden
Wird mit silbernem Gerassel
Schon des Reichen Tisch geordnet.

Suchend hie und da den Schatten,

10
Schleichen von der Klosterpforte

Auch die Bettler zu dem Mahle,
Mit dem vollen Suppentopfe.

Und der Ochse lauscht am Wagen,
Wiederkäuend in der Sonne

15
Einsam auf dem heißen Markte,

Auf das Plätschern hoher Bronnen.

Aber in der Linde Schatten,
Wo die fromme Tänzrin wohnet,
Scheint der Mittag selbst entschlafen

20
An dem lieben, stillen Bronnen.


Leis umgrast von seinem Lamme

Auf dem dicht berasten Boden
[37]
Ruht ein süßer, kleiner Knabe,

Schlummerglühnd in goldnen Locken.

25
Jede Blüte hör ich fallen,

Hör des Knaben leisen Odem,
Und die reine Rosablanke
Tritt einher mit ihrem Korbe.

Auf den Stufen des Altares,

30
Wo sie früh den Kranz geflochten,

Ladet sie zum armen Mahle
Kindlich ein die Mutter Gottes.

Eine goldne Honigwabe,
Auch ein Stückchen weißen Brotes

35
Und die milchgefüllte Flasche

Nimmt sie aus dem weißen Korbe.

Da erwacht der blonde Knabe
Und steht harrend bei dem Bronnen,
Und es rief ihn Rosablanke:

40
„Komm, ich geb dir Honigbrote!“


Und er nahet mit dem Lamme
Freundlich sich der Jungfrau Schoße,
Auch ein Vöglein kommt zu Gaste
Von der Linde abgeflogen.

45
Liebreich lächelt Rosablanke,

Heißt sie allesamt willkommen,
Und es spricht der blonde Knabe:
„Du bist mild, o fromme Tochter!

Was du teilest mit den Armen,

50
Das hast du dem Herrn geboten,

Der sich deiner wird erbarmen
In der Stunde deines Todes!“

[38]
Von der Gäste lautem Danke

Ward Biondetta hergelocket,

55
Schaut herab zur offnen Tafel,

Will mit ihrer Kunst sie loben.

Leis ergreift sie ihre Harfe,
Singet still herabgebogen:
„Heil dir, Jungfrau, mit dem Lamme,

60
Mit dem Knaben, mit dem Vogel.


Über deinem frommen Mahle
Weile gern das Auge Gottes,
Denn so liebe Gäste saßen
Einstens um das Tischlein Josefs.

65
Herr, dies Mahl laß dir gefallen

Zum Gedächtnis deines Sohnes,
Und die arme irdsche Harfe
Klinge bald am Himmelstore.“

Als die Worte niederklangen,

70
Saß die Jungfrau stille horchend,

Ließ die Gäste munter naschen
Brot und Honig aus dem Schoße.

Und Biondetta flüstert sachte:
„Mägdlein, sieh nach deinem Korbe,

75
Denn das Lamm hat mit der Nase

Schon das weiße Tuch erhoben.

Kindisch horchend meiner Harfe,
Bist du um dein Brot gekommen;
Darf ich dich zu Gaste laden,

80
So tritt ein in meine Pforte!“


Doch nun spricht der blonde Knabe:

„Eh du gehest, fromme Tochter,
[39]
Gib drei Kerzlein mir vom Wachse,

Daß ich sie heut abend opfre.

85
Ich will dir ein Lied auch sagen,

Wenn ich wieder zu dir komme,
Von dem Knaben und dem Lamme
Und drei wundervollen Rosen.

Ich kenn deines Vaters Garten;

90
Will es Gott, so komm ich morgen.“

Und sie gibt drei schön gemalte
Kerzen ihm, daß er sie opfre.

Eine rote, eine schwarze;
Und er spricht: „Für dich, du Fromme,

95
Ist die weiße hier – drei Farben

Will ich für drei Rosen opfern!“

Und nun wendet sich der Knabe,
Spricht: „Gedenke dieses Morgens,
Denk der Schlange und des Mannes,

100
Folge seinen ernsten Worten.


Daß sich unser mög erbarmen,
Der du gabst die frischen Rosen,
Die zertreten hat die Schlange,
Die den Heiland hat geboren!“

105
Und nun schied er. Tief erbanget

Denkt die Jungfrau seiner Worte,
Bis Biondetta sie ermahnte
Mit der Saiten goldnem Tone.

Ihren Korb nimmt Rosablanke;

110
Wie von lieber Hand gezogen

Steigt sie zu Biondettas Kammer
Und spricht schüchtern: „Willst du Rosen?

[40]
Rosen, rot wie deine Wangen,

Kerzen, rein und schlank gezogen,

115
Wie dein klarer Leib gestaltet?“

Sprichts und zieht das Tuch vom Korbe.

Kann die Antwort nicht erwarten,
Setzt sich nieder an den Boden,
Fleht: „O schlage an die Harfe,

120
Singe, singe rein und golden!“


Und Biondetta spricht: „O klare
Jungfrau, schöne Harfe Gottes,
Woll an meinem Herzen schlagen
Von den Armen lieb umschlossen!“

125
Und es sinket Rosablanke

Ihr ans Herz, und heilig lodert
Über sie die Gottesflamme,
Daß die Seelen dicht verschmolzen.

Daß von ihren süßen Wangen,

130
Von den rot und weißen Rosen,

Von dem Klang verborgner Harfen
Heilge Tränenquellen flossen.

„Hörst du, hörst du, wie vom Klange[1]
Mir des Herzens Saiten pochen,

135
Wie von göttlichem Gesange

Sich ein Netz um uns gezogen?

O, wer bist du? meine Arme
Haben einen Schatz gehoben;
O, wer sind wir, die sich fanden?

140
Sprich, wo wir uns einst verloren?“


Also ward in süßen Fragen

Ihrer Arme Bund erschlossen,
[41]
Der mit heimlichen Gewalten

Ihrer Seele Bund geschlossen.

145
„Da ich früh heut am Altare

Einen Rosenkranz geflochten,
Fühlte ich in dem Gesange,
Liebe, mich an dich verloren.

Durch die Rosen meines Kranzes

150
Und durch meines Blutes Rosen,

Die in Lieb und Andacht wachsen,
Flocht ich deine Töne golden!“ –

„Da ich dich gesehn beim Mahle
Mit dem Knaben, Lamm und Vogel,

155
Fühlte ich ein tief Erbarmen,

Daß ich hier so einsam wohne.

Wie ein Himmelsglanz die Kammer
Heilgen Mönchen in Visionen
Füllet, also füllte strahlend

160
Mich Verlangen, Lieb und Hoffen!“


Um sich blicket Rosablanke,
Sieht das Stübchen wohl geordnet,
Spiegelblank sind Stuhl und Tafel,
Schrank und Wand von edlem Holze.

165
Reicher Stoff in reichen Falten

Schwebet um der Fenster Bogen,
Und ein Bilderteppich spannet
Augerquickend sich am Boden.

Und wo es erwünscht, da ragen

170
An den Wänden, halb erhoben,

Kunstgebildete Gestalten:
Mensch und Vase schön geformet.

[42]
Marmor, Glas und Alabaster,

Erze, Silber, Gold und Bronze,

175
Die Metalle und Kristalle

Sprechen, was der Meister wollte.

„Reich ist, Jungfrau, wohl dein Vater,
Der dir all dies Gut erworben?
Solchen Reichtum zu betrachten,

180
Ist mir früher nie geworden.“ –


„Nur der Welt gehört dies alles,“
Spricht Biondetta, „aber folge
Jetzt mir auch zum eigenen Schatze,
Den ich selber mir erworben.

185
Trete in die enge Kammer,

Sieh mein Bett von trocknem Moose,
Wo ich mit dem Licht erwache,
Mit der Schwalbe Gott zu loben.

Vor dem Fenster schwebt ein Garten

190
Auf der alten Mauerkrone,

Wo zwei süße Nachtigallen
Meine Lieder wiederholen.

Aber deine Augen fragen,
Was das Tüchlein dort verborgen

195
Über meinem Betstuhl halte:

Sieh, das Bildnis einer Nonne.

Schlecht ist nur das Bild gemalet,
Doch in seinen Zügen wohnet
Strenge, die mich liebreich strafet,

200
Liebe, die mich ernsthaft lobet.


Heiliger als alles, alles,

Ist mir dieses Bild geworden,
[43]
Seinen Linnenvorhang achte

Höher ich, als sei er golden.

205
Aber über deine Wangen

Seh ich sanfte Tränen rollen?“
„Kann ich,“ saget Rosablanke,
„Vor dem Bild nicht weinen wollen?

Denn ich seh auf seinen Wangen

210
Blasser Lilien Kelch erschlossen,

Der von Tränen bittren Grames
Bis zum Tode überflossen.

Wer hat dir das Bild gemalet,
Wer hat dir das Tuch gesponnen,

215
Daß sie lieb dir über alles

Und mir auch so lieb geworden?“ –

„Was ich weiß, sollst du erfahren,“
Spricht Biondetta, „doch zu sorgen
Bleibt mir vieles noch heut Abend;

220
Ich muß meinen Putz noch ordnen;


Muß noch stimmen Leir und Harfe
Und die Lieder wiederholen,
Denn schon mahnet mich der Schatten
Meiner Uhr dort an der Sonne.“

225
Schüchtern fraget Rosablanke:

„Hohe Gäste hat entboten
Wohl dein Vater für heut Abend,
Die so reichen Putz erfordern?“ –

„Alles das will ich dir sagen,“

230
Spricht Biondetta, „doch nun folge

Mir zu meinem Kleiderschranke,
Hilf mir die Gewande ordnen.“

[44]
Vor den Blicken Rosablankens

Stehn die blanken Türen offen:

235
Ach, die seltsamen Gewande

Und die bunten, reichen Stoffe,

Und die schönen Blumen, wankend
Bei den Sternen silbern, golden,
Wie die zarten Federn schwonken

240
Um die leichten, duftgen Flore,


Wie die Diamanten strahlen
Lachend in rotgoldnen Kronen,
Wie die Perlenschnüre fallen
Weinend durch des Purpurs Wogen.

245
Und in blanken Silberpanzern

Spiegeln dunkle Seidenrosen,
Windend sich um Schwert und Lanze
Aus des Goldhelms stolzem Schoße.

Muschelhut und Pilgerflasche

250
Hängt am sarazenschen Bogen,

Falsche Stern und Monde prangen
Auf des Turbans üppgen Wolken.

Flitterschuhe und Sandalen,
Bei Kothurn und Goldpantoffeln

255
Und gespornten Schienen, paaren

Traulich unten sich am Boden.

„Reich ist, Jungfrau, wohl dein Vater,
Der dir all dies Gut erworben?“ –
„Nur der Welt gehört dies alles,

260
Ich bin freier Künste Tochter.


Muß auf offner Bühne tanzen,

Bin zur Lust der Welt erzogen;
[45]
Heute sind es nun sechs Jahre,

Daß ich sang die erste Rolle.

265
Heute sind es zwanzig Jahre,

Daß ich bin gefunden worden
Als ein Kindlein am Altare,
Wo du früh den Kranz geflochten.

Findelkind Mariens nannte

270
Mich die Tänzrin, die hier wohnte,

Ihr verdank ich Sang und Harfe,
Sie ist meine Mutter worden.

Was mit Staunen du betrachtest,
Ist das Gut, das sie erworben

275
Und mir gütig hat gelassen,

Als ich sie im Tod verloren.

Da zur Jungfrau ich erwachsen,
Übernahm ich ihre Rollen,
Und sie hat vom offnen Wandel

280
Sich zu Gott zurückgezogen.


In dem Kloster zu Sankt Claren
Ward sie endlich aufgenommen.
Und im heilgen Kleid begraben
Als ein Mitglied jenes Ordens.

285
Sterbend hat sie mir gestanden,

Daß ich ihre Findeltochter,
Und mir Zeit und Ort gesaget,
Da ich bin gefunden worden,

In dem Tüchlein eingeschlagen,

290
Mit dem Bilde jener Nonne,

Und dem Ringlein, das ich trage,
Am Altare bei dem Bronnen.

[46]
Heute sind es zwanzig Jahre;

Freitag nachts, als aus der Oper

295
Einsam sie nach Haus gegangen,

Nahm sie auf mich von dem Boden.

Hat mit mir sich in der Kammer
Mutterheimlich eingeschlossen,
Und von den gemalten Wangen

300
Liebestränen auf mich flossen.


Da sie sterbend mir dies sagte,
Fragt ich: wer hat mich geboren?
Doch sie konnte mirs nicht sagen,
Ihre Lippe war verschlossen.

305
Ihre Blicke, aufgeschlagen,

Sahen nach dem Bild der Nonne,
Und auf ihre bleichen Wangen
Kalte Tränen niederflossen,

Die noch traurig darauf standen

310
Als ich ihr das Aug geschlossen;

Und so sind mit ihr mir Armen
Beide Mütter mir gestorben:

Die mich hilflos mußte lassen
Als sie mich zum Licht geboren,

315
Die mich treu in ihre Arme

Als ein Kind hat aufgenommen.

Heute nun zum letzten Male
Will ich tanzen in der Oper,
Will ich meine Wangen malen

320
Meiner Lehrerin zum Lobe,


In der Künste bunter Flamme

Ihrem Leben noch dies Opfer,
[47]
Und dann fromm die jungen Tage

Opfern ihrem selgen Tode.“

325
Alles höret Rosablanke,

Dinge, die sie nie vernommen,
Über manches möcht sie fragen,
Stünd der Schrank nicht vor ihr offen.

Lange steht sie vor den Masken,

330
Wie umgafft von fremdem Volke;

Kindisch wagt sie nicht zu fragen,
Wer die Augen ausgestochen.

Doch fragt sie bei Armors Larve,
Der ein Band von leichtem Flore

335
Um die Augen war gefaltet:

„Ist ihm auch das Aug genommen?“ –

„Da ich einstens trug die Larve,
Sprach Apone unterm Volke:
Wer darf deine Mutter tadeln,

340
Wenn du spielst des Vaters Rolle!


Da erglühten meine Wangen,
Durch die Maskenöffnung rollten
Heiße Tränen, und die Farben
Um die Augen her verloschen.

345
Darum hab ich mit dem Bande

Diesen Schaden schnell verborgen,
Und blieb ferner an dem Abend
Von dem Toren unverspottet.

Aber nun sollst du die Haare

350
Mir für heute Abend ordnen,

Wie um eine Silbernadel
Du die deinen hast geflochten.

[48]
Willst du mir die Zöpfe machen?

Ich knie nieder an den Boden,

355
Und indessen sollst du sagen,

Wer dein Vater, wo du wohnest.“

Und sie flicht Biondettens Haare,
Windet sie in feste Knoten,
Während sie vom Rosengarten

360
Spricht und von dem Vater Kosme.


Wie im Traume heut die Schlange
Gegen sie emporgeschossen,
Wo der ernste Mann gegraben,
Der versunken in den Boden.

365
Wie dann später am Altare

Sie ihn wieder angetroffen:
„Ach, da hört ich deine Harfe,
Hab mit ihm den Kranz geflochten!

Und jetzt hat der blonde Knabe

370
Mit dem Lamme und dem Vogel

Zu bedenken ernst ermahnet,
Was der ernste Mann gesprochen.

Ach, ich bin mit Angst umfangen!
Mich umdrängen diesen Morgen

375
Jener Mann, der Knab, die Schlange,

Du, dein Glanz, das Bild der Nonne!

Beten will ich noch heut Abend,
Beten, recht von Herzen, morgen
An der armen Mutter Grabe,

380
Die mich sterbend hat geboren.


Auch sie ruhet bei Sankt Claren;

Ich hab morgen angeordnet
[49]
Ihre Messe, eh es taget;

Willst auch du hin beten kommen?

385
Aber halte fest, du wankest!

Sieh, jetzt durch den Flechtenknoten
Steck ich meine Silbernadel,
Bleib der Geberin gewogen!“

Und Biondetta spricht: „Die Nadel

390
Will ich heut ins Herz mir stoßen,

Wenn ich auf des Spieles Bahnen
Mich dem schönsten Tode opfre.

Wenn die Fluten des Gesanges
Weltlich alle sind zerronnen,

395
Wenn die Schwingungen des Tanzes

Alle nieder sind gezogen.

Wenn die Saiten meiner Harfe
Weltlich alle sind gebrochen,
Denk ich deiner, Rosablanke,

400
Dient die Nadel mir zum Dolche!


Und das Ringlein, das ich trage,
Das mit mir gefunden worden,
Nimm es hin zur Gegengabe!
Also bin ich dir gewogen!

405
Aber wähl auch aus dem Schranke

Irgend ein Gewand dir, Holde!
Zur Erinnrung dieses Tages
Zeige es dem Vater Kosme.

Morgen will ich nach Sankt Claren

410
Zu der Totenmesse kommen,

Und dann dir zum Rosengarten
Deines ernsten Vaters folgen.“

[50]
Lange wählet Rosablanke

Welch Gewand sie nehmen sollte,

415
Und Biondetta singt zur Harfe,

Ihre Rolle wiederholend:

„Lebet wohl, ihr falschen Farben,
Eitler Tränen Regenbogen,
Sterne, die mit falschem Glanze

420
Dienten einem Flittermonde!


Meine Tränen sollen wachsen,
Daß sie mit den bittern Wogen
Ganz mein Irdsches überwallen,
Bis die Schuld ist hingenommen.

425
Aus dem Argen in die Arche

Geh ich, eine Tochter Noä,
Kleide mich in schwarzer Farbe,
Wie der Rabe ausgeflogen.

Kleide schwarz mich gleich dem Raben,

430
Der als Bote ausgeflogen,

Und so traurig auf den Wassern
Schwebte, bis sie abgenommen.

Schleire mich mit weißer Farbe
Gleich der Taube, die als Bote

435
Wiederkehrte mit dem Blatte,

Das dem Friedensbaum entsprossen.

Sei gegrüßt, du Tag der Gnade!
Durch den Friedensbogen Gottes
Will ich zu den Vätern wallen

440
Auf der Opferflamme Wolken.“


Also sang sie. Rosablanke

Wählt das Röcklein einer Nonne,
[51]
Weiß den Schleier, schwarz den Mantel,

Wie die beiden Friedensboten.

445
Da sie dies im Korb bewahret,

Und ihn auf das Haupt gehoben,
Singen scheidend sie zusammen,
Wie Biondetta angehoben:

„Lebet wohl, ihr falschen Farben,

450
Eitler Tränen Regenbogen,

Sterne, die mit falschem Glanze

Dienten einem Flittermonde!“

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [400] Rosablanka und Biondetta fühlen unbewußt ihre schwesterliche Verwandtschaft.
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