Romanze vom Recensenten (Uhland 1815)
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Romanze vom Recensenten.
Rezensent, der tapfre Ritter,
Steigt zu Rosse, kühn und stolz;
Ist’s kein Hengst aus Andalusien,
Ist es doch ein Bock von Holz.
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Statt des Schwerdts die scharfe FederZieht er kampfbereit vom Ohr,
Schiebt, statt des Visiers, die Brille
Den entbrannten Augen vor.
Publikum, die edle Dame,
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Schwebt in tausendfacher Noth,Seit ihr bald, barbarisch schnaubend,
Ein Siegfried’scher Lindwurm droht,
Bald ein süßer Sonettiste
Sie mit Lautenklimpern lockt,
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Bald ein Mönch ihr mystisch predigt,Daß ihr die Besinnung stockt.
Recensent, der tapfre Ritter,
Hält sich gut im Drachenmord,
Schlägt in Splitter alle Lauten,
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Stürzt den Mönch vom Kanzelbord.
Dennoch will er, groß bescheiden,
Daß ihn Niemand nennen soll,
Und den Schild des Helden zeichnet
Kaum ein Schriftzug, räthselvoll.
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Recensent, du Hort der Schwachen,Sey uns immer treu und hold!
Nimm zum Lohn des Himmels Segen,
Des Verlegers Ehrensold !