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Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Sachsendorf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: O. M.
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Titel: Sachsendorf
Untertitel:
aus: Leipziger Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band I, Seite 81–83
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons = SLUB Dresden
Kurzbeschreibung:
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Sachsendorf.


Das Dorf Sachsendorf liegt an der ehemaligen Leipzig-Dresdner Poststrasse zwischen Leipzig und Hubertusburg, etwa drei Stunden von Grimma in einem weiten Thalgrunde, der sich bis zur Mulde hindehnt. Der schöne wohlhabende Ort zählt mit Inbegriff der Kirche des Rittergutes und der geistlichen Gebäude siebzig Hausnummern, darunter fünf Pferdnergüter, wovon jedoch zwei mit dem Rittergute vereinigt sind, funfzehn Gärtnergüter, von denen gleichfalls eins zum Rittergute gehört, und sechsundvierzig Häuser. Die Einwohnerschaft besteht aus ziemlich fünfhundert Personen, wobei ein Schmied, zwei Wagner, zwei Seiler, ein Böttcher, ein Leinweber, ein Drechsler und ein Bäcker befindlich sind, auch hat der Ort einen stattlichen Gasthof nebst einer Mühle, welche von dem sogenannten Mühlbache getrieben wird. Unweit des Dorfes beginnt die Mutzschener Haide und um dasselbe liegen mehrere zu dem hiesigen Rittergute und dem damit verbundenen Streuben gehörige Teiche. Das Gesammtareal des Flurbezirks Sachsendorf umfasst nach der neuen Vermessung 1247 Acker 135 □ Ruthen.

Die Zeit der Gründung Sachsendorfs ist, wie die der meisten Dörfer, unbekannt, doch wird der Ort schon in einer Grenzberichtigungsurkunde vom Jahre 1284, sowie auch 1330 erwähnt, in welchem letzteren Jahre zu Pausitz eine neue Kirche erbaut wurde, welcher der Bischof von Meissen aus achtzehn Hufen Landes zu Sachsendorf drei Malter Korn und drei Malter Hafer als Decem schenkte, welcher Getreidezins jedoch später vermindert worden ist. Das hier befindliche Rittergut ist mit dem Rittergute Streuben combinirt, welches letztere, ohne Gebäude, mit seinen Fluren nach Sachsendorf gehört, während das nahe Dorf Streuben zur Parochie Kühren zählt. Die Rittergutsgebäude zu Sachsendorf zeichnen sich durch regelmässige und massive Bauart aus und namentlich das 1790 in neuem und geschmackvollem Style aufgeführte Herrenhaus präsentirt sich äusserst vortheilhaft. Unmittelbar an dasselbe stösst ein schöner weitläufiger Garten, der von dem Mühlbach durchflossen wird, welcher das Dorf in zwei Hälften theilt. Kaum eine Viertelstunde von Sachsendorf liegt die zum Rittergute gehörige bedeutende Schäferei, umgeben von einer Kirschplantage. Die dem Rittergute zustehenden Waldungen sind von Bedeutung und gutem Bestande, auch die Fischerei ist ziemlich beträchtlich, denn ausser einer Anzahl von grösseren und kleineren Teichen besitzt das Gut in der Nähe des königlichen Forstes einen sehr umfangreichen Teich, der Doktorteich genannt. Das Rittergut Sachsendorf war in früherer Zeit sehr oft mit dem nahen Gute Wäldgen combinirt.

Den Namen hat Sachsendorf höchst wahrscheinlich von der einst hier hausenden Familie von Sachsendorf, aus der im Jahre 1333 Conrad von Sachsendorf als Zeuge in einer von dem Burggrafen von Leissnig ausgestellten Urkunde genannt wird. Später gehörte das Gut einem Ritter Görge von Canitz und 1469 Hansen von Canitz, der auch Wäldgen und Mühlbach besass. Nach ihm wird Bernhard von Stentzsch als Herr dieser drei Güter genannt, von dem sie um 1514 Friedrich von Saalhausen auf Trebsen erkaufte. In der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts war Hans von Minkwitz Herr auf Sachsendorf, Streuben und Nitzschka, von dem die zwei erstgenannten Güter an Ritter Hans von Holläufer gelangten, der bereits Burkartshain, Zschepa, Mühlbach und Oelschütz als eine kleine Herrschaft besass, 1565 auf dem Schlosse Mühlbach starb und in der Kirche zu Burkartshain begraben wurde. Von der Familie von Holläufer kam Sachsendorf an die von Schleinitz, aus der Wolf Dietrich von Schleinitz 1601 vorkommt. Nach ihm besass das Gut Johann Samuel Mosbach, der 1630 mit Tode abging, worauf seine Wittwe, Anna Sophie Mosbach Eigenthümerin blieb, bis zum Jahre 1650, wo sie starb. Georg Christoph von Braune, Stiftsrath zu Wurzen, war im Besitze Sachsendorfs bis 1692. Durch testamentarische Bestimmung besassen Fräulein Johanna Elisabeth Mosbach und ihre Schwester Anna Sophie von Peres das Gut von 1693 bis 1705, worauf es der Generalleutnant [82] Christoph von Canitz an sich brachte, dem Christoph Heinrich von Canitz, Sächsischer Generalmajor, folgte, aber schon 1720 starb. Jetzt gelangte Sachsendorf an Johann Caspar von Döring, einen Abkömmling des bekannten Staatsmannes Dr. David von Döring, welchem auch Wäldgen, Streuben und Kleinliebenau gehörten, der aber schon 1722 Sachsendorf dem Rittmeister Hans Christoph von Döring hinterliess. Diesem folgte 1758 Gottlob Heinrich von Döring, Senior des Domstifts Wurzen, gestorben 1780. Johann August Petzsch, Churfürstlich Sächsischer Amtsverwalter und Erbauer des Herrenhauses, besass Sachsendorf bis 1794, seine Wittwe aber bis 1800, worauf deren Sohn, der königlich Sächsische Amtsinspector Friedrich August Petzsch, das Gut in Besitz nahm und bis 1809 behielt, in welchem Jahre es sein Sohn, Friedrich Gottlob Petzsch erbte, von dem es 1816 an Georg Friedrich Herfurth gelangte. Bei dessen 1832 erfolgtem Tode übernahm das Gut die Wittwe Frau Johanne Christiane Dorothea geborene Junker, und 1840 erbte es deren Sohn Herr Carl Gottfried Moritz Herfurth, welcher es, nebst Streuben, noch jetzt besitzt.

Von den früheren Schicksalen Sachsendorfs lässt sich aus Mangel an zuverlässigen Nachrichten nur wenig anführen, doch scheint es nach einer alten Wurzener Kirchenrechnung im Hussitenkriege bedeutend gelitten zu haben, da 1431 an der Kirche eine bedeutende Reparatur vorgenommen und das abgebrannte Dach neu erbaut werden musste. Der Junker Görge von Canitz wohnte damals auf dem Schlosse zu Mühlbach, weil der Hof ebenfalls im Bau begriffen war, es hatte also wahrscheinlich das Böhmische Kriegsvolk den grössten Theil des Dorfes oder doch dessen bedeutendste Gebäude eingeäschert. Im dreissigjährigen Kriege mag hier unsägliches Elend geherrscht haben, denn durch die Belagerung Torgaus sowohl als auch durch die Pest war der Ort dergestalt ruinirt, dass der damalige Pfarrer, Magister Thielemann, sich veranlasst sah, sein Amt aufzugeben und im Jahre 1645 nach Nemt zu gehen, da in Sachsendorf sich nur noch funfzehn erwachsene Personen befanden, so dass der Pastor zu Burkartshain den hiesigen Kirchendienst bis 1649 verrichten musste, wo man einen neuen Pfarrer anstellte. – Der letzte Französische Krieg traf in den Jahren 1812 und 1813 den Ort ebenfalls sehr hart, da die Nähe der Etappenstrasse und die Wohlhabenheit der Gegend oft gefährliche und kostspielige militärische Gäste hierher führte. – Auch vom Feuer ist Sachsendorf oft heimgesucht worden, wie denn am 8. October 1693 die Kirche sammt den Glocken, der Uhr, und Allem was in dem alten Gotteshause befindlich war, von den Flammen verzehrt wurde, wobei auch die Schule verbrannte. Im Jahre 1758 schlug das Wetter zweimal in die herrschaftliche Schäferei, dass dieselbe nebst einigen Scheuern, Böden und bedeutenden Getreidevorräthen in Rauch aufging, und 1775 brach am 23. Juni Morgens zwischen ein und zwei Uhr im Hermannschen Gärtnergute ein Feuer aus, welches mit so reissender Schnelligkeit um sich griff, dass im Verlaufe einer Stunde zehn Bauergüter, fünf Häuser, Pfarre, Schule und alle dazu gehörigen Wirthschaftsgebäude gänzlich vernichtet wurden. Glücklicher waren die hiesigen Begüterten im Jahre 1818, wo der Blitz das Haus des Gärtners Hofmann anzündete und selbiges völlig einäscherte, ohne jedoch weiteren Schaden zu verursachen, da ein losbrechender Platzregen die nebenstehenden gefährdeten Strohgebäude vor der Flamme schützte. Am 24. Juli 1819 traf der Blitz wiederum die Scheune der herrschaftlichen Schäferei, warf alle Ziegel vom Dache herab, fuhr in das Innere des Gebäudes, wo zweihundert Schock Korn lagen, und zündete, doch gelang es den äussersten Anstrengungen der Sachsendorfer das Feuer zu löschen, obgleich der Schade sehr beträchtlich war. Auch in den Jahren 1822 und 1824 hat der Ort durch Feuer Schaden gelitten, indem das erste Mal zwei Gärtnergüter, das andere Mal vier Häuser nebst der Schmiede niederbrannten.

Wie schon erwähnt brannte die alte Kirche im Jahre 1693 nieder und die neue wurde erst nach fünfjähriger Frist am 14. November 1698 wieder eingeweiht, wo auch schon eine neue Kirchhofswand vorhanden war. Die gesammten Baukosten betrugen 1443 Gülden 6 Groschen 1 Pfennig, wozu man 150 Gülden vom Pfarrer und 50 Gülden aus der Kirche zu Wachau borgte. Zwei vorhandene Glocken sind 1716 und die dritte 1785 gegossen. Es befinden sich in der hiesigen Kirche zwei schöne silberne Kelche, von denen einer von Catharina von Nitzschky, der andere von Anna Sophia Mosbach geschenkt wurde, nebst doppelten Patenen und silberner Hostienschachtel. Auf dem Altarplatze befindet sich in einer Niesche die Büste Luthers, welche 1817 der Kirchenpatron Georg Friedrich Herfurth hierher verehrte, zur Linken aber ist die Büste des Königs Friedrich August von Sachsen zum Andenken Seines Regierungsjubelfestes von demselben Geber aufgestellt worden. Im Jahre 1834 wurde die alte, dunkle, feuchte Sakristei abgebrochen und eine neue gebaut, sowie 1839 durch sechs schöne helle Fenster für das freundliche, helle Innere der Kirche gesorgt. Der hiesigen Kirchen- und Schulgemeinde, aus den Ortschaften Sachsendorf und Wäldgen bestehend, hat ein vormaliger Gerichtshalter, Dr. Gottfried David Schreiter, ein Legat von neunzig Thalern überlassen, von dessen Zinsen, nach Ermessen des Kirchenpatrons und Pastors, nützliche Schulbücher angekauft und den fleissigsten Kindern geschenkt werden sollen. 1671 in der Nacht zum 10. October brachen Diebe in die Sakristei der hiesigen Kirche ein und raubten zwei mit silbernen Spitzen besetzte Altartücher und ein goldgesticktes Communiontuch. In der Pfarre zu Sachsendorf pflegten bei Gelegenheit der grossen Jagden unsere Landesherren zu speisen, eine Ehre die Sachsendorf in den Jahren 1786, 1789, 1792, 1793, 1794 wiederfahren ist. Das nach Sachsendorf eingepfarrte Dorf Wäldgen liegt kaum eine Viertelstunde von dem Kirchorte nahe an der Leipzig-Dresdner Chaussee, zählt sechszehn Hausnummern, darunter das Rittergut, die Schäferei, eine Mühle, sechs Gärtnergüter, eine Schenke und acht Häuser, und ist von etwa hundert Menschen bewohnt. Der Flurbezirk des Dorfes Wäldgen beträgt 259 Acker 259 □ Ruthen.

Unter den hiesigen Pfarrherren befand sich von 1684 bis 1732 der Pfarrer Paul Christian Gilbert von Spaignart, ein Nachkomme des von Dr. Martin Luther selbst investirten ersten Superintendentens und Pastors Primarius zu Liebenwerda, Martin Gilberts von Spaignart. Dieser hatte von dem Reformator ein schönes geschliffenes Trinkglas zum Geschenk erhalten, das in der Familie Spaignart forterbte und auch im Besitze des hiesigen Pfarrers war. In der Chronik von Grimma wird über dieses Glas und die Familie von Spaignart gesagt:

„Es ist das Trinkglas von ungemeiner Schönheit und Leichtigkeit, und der Länge nach gleichsam wie mit schmalen weissen Bandstreifen die am Boden immer schmaler zusammenlaufen, ausgelegt und künstlich verfertigt. [83] In dem Glase selbst war ein Zettel, darauf die merkwürdigsten Nachrichten davon aufgezeichnet standen, die ich hier wörtlich mittheilen will. „Gegenwärtiges Trinkglas ist des weltberühmten seligen Dr. Martini Lutheri wirkliches Leib- und Tischglas gewesen, womit er seinem guten Herzensfreunde M. Martinum Gilbertum de Spaignart zu Liebenwerda gütig beschenkt hat. Gelegenheit zu sothaner zwischen ihnen beiderseits vertraut gepflogener Freundschaft und Briefwechsel gab des erwähnten christlichen adlichen Theologi wahre Liebe zum heiligen Evangeliums-Lichte bei damaliger grosser Finsterniss des Papstthums, indem er bald in der Jugend seinen väterlichen Erbrittersitz verlassen und sich unter göttlichem Beistande und sicherem Geleite in Sachsen dem Studio theologico rühmlich gewidmet. Nach der Zeit investirte selbst unser theuerster Lutherus denselben zur Liebenwerdaer Superintendentur. Sein seliger Vater, als unser Stammvater, hat geheissen Hans Guilbert von Spaignart, welcher in den Spanischen Niederlanden zu Bergen in der Grafschaft Hennegau seine Rittergüter besessen und als Rittmeister Sr. kaiserl. Majestät Caroli V. in der Belagerung von Wien Anno 1529 geblieben. Seine selige Mutter ist gewesen Frau Maria geborene von Guillod. Mehr Umstände schenket dieserwegen eine von mir Endesunterschriebenem gefertigte genealogische Tabelle derer Guilbertorum von Spaignart. Indessen ist von diesem feinen Glase noch merkwürdig, dass es wie ein anderes leicht zerbrechliches Gefässe mancher Feuersgefahr ungeachtet, dennoch in einem beinahe 200jährigen Besitze meiner liebwerthesten Ahnen und Vorfahren ordentlich verblieben, welches nunmehr auch mir von meinem in Gott ruhenden Vater Paulo Christiano Gilberto de Spaignart, 48jährigem Pastore und Seniore zu Sachsendorf, Grimmaischer Ephorie behörig, zugestorben Anno 1732. Hierüber waren meine Gedanken folgende:

DVo neqVe seCVLa fregerVnt VltrVM fragILe.

Füge endlich dieses noch bei, dass Lutheri besonderes und rechtes Vergnügen über schöne Gläser, ein gutes tertium comparationis und diese löbliche Absicht, sowohl auf die Reinigkeit unserer Lehre, als auf die Vergänglichkeit unseres Lebens erbaulich gehegt. Daher auch das von Luthero beliebte Sprüchwort: „Ich rede was wahr ist, ich esse was gut ist, ich trinke was klar ist“ gekommen. Und wenn er dem Justo Jonae gleichfalls ein feines Glas verehrte, so war seine gute Erinnerung vor sich und andere dabei dies:

Dat Vitrum vitro Jonae, vitrum ipse Lutherus,
Ut vitro fragili similem se noscat uterque!

Werde also dergleichen altes und rares Erbstück unseres Dr. Luthers-Glases, jedoch sonder alle Superstition, welche mehrmals gute Alterthümer begleitet und versalzet, vor meine Geschlechtsfreunde, denen ich eben dies nachrichtlich allhier niedergeschrieben habe, verwahrlich beilegen, um ihnen solches dereinst, auch wie billig behändigen zu lassen.

Sachsendorf am 30. August 1732.
M. Eman. Christian Gilbert von Spaignart.
Collaborator an der Stadtschule zu Düben.

Noch befindet sich von dem Pfarrer Paul Christian Gilbert von Spaignart im Sachsendorfer Kirchenbuche eine interessante Mittheilung, die wir unsern Lesern nicht vorenthalten dürfen. Der Pfarrer sagt darin: „Nachdem mein seliger Antecessor M. Martin Heydenreich 1684 im Herrn entschlafen und dessen Erben angedeutet worden, dass sie bei ihrem Abzuge 12 Scheffel Korn und 4½ Scheffel Hafer lassen sollten, haben sie sich nicht dazu verstehen wollen, mit Vorwenden, der Selige habe dergleichen nie empfangen, worauf der damalige Collator Stiftsrath von Braune, denen Gerichten allhier anbefohlen, dass sie in die Pfarre einfallen und 11 Scheffel Korn und 4½ Scheffel Hafer zur Bestellung der Pfarrfelder vom Boden nehmen müssen. Als nun die Heydenreichschen Erben deswegen im Löbl. Consistorio zu Leipzig Klage angestellet und sich beschweret, ist dergleichen Attentatum und Eingriff übel aufgenommen und ein solcher Abschied gegeben worden, dass den Heydenreichschen Erben ohne einig Absehn auf das Inventarium alles Abgenommene nebst aufgewandten Unkosten restituirt werden sollte, und ist deswegen ein gleich gross günstiger Commissionsbefehl an den Superintendent und Amtmann zu Grimma ergangen, da denn bei angestelltem Termine den 16. August 1686 die Sache also abgethan worden, dass der Collator nebst der Gemeine die Restitution des Korn und Hafer angelobet, ich aber als Successor, dieweil angemeldetes Korn und Hafer aufs Pfarrfeld gesäet worden, habe auf der Gemeine Begehren, solches Getreide ihnen gleichfalls wieder vom Boden gegeben, womit sie sofort die Heydenreichschen Erben contentirt, laut der Gemeine ihrer Quittung am 27 September 1686.

O. M.