Saale. Von den beiden mitteldeutschen Flüssen, welche ihren uralten Namen S., d. h. Salzwasser, gleich vielen anderen Gewässern (z. B. Halys nach Strab. XII 3, 12 p. 546, vgl. o. Bd. VII S. 2286; Salia, s. d.) dem Steinsalz und den Salzquellen der von ihnen durchströmten Landstriche verdanken (vgl. Schleiden Das Salz 16/17. 151ff. 159f.), ist einer in der römischen Literatur der ersten Kaiserzeit wohl mit Bestimmtheit genannt, und zwar von Strab. VII 1, 3 p. 291 mit dem Namen Σάλας (s. d.). Es ist hier der Nebenfluß der Elbe, die thüringische oder sächsische S. gemeint. Eine Erwähnung der fränkischen S., die über das Solbad Kissingen dem Main zuströmt, hat man finden wollen in der Erzählung des Tac. ann. XIII 57 von dem blutigen Kampf der Hermunduren mit den Chatten, den diese im J. 58 n. Chr. um einen salzreichen Grenzfluß führten: eadem aestate inter Hermunduros Chattosque certatum magno proelio, dum flumen gignendo sale fecundum et conterminum vi trahunt usw. Doch war der strittige Grenzfluß, den andere auch für die thüringische S. erklärt haben, vielmehr die Werra, wie schon Ukert, dann Zeuss Die Deutschen 97f. (vgl. Ihm o. Bd. III S. 2199) festgestellt haben, und der Kampf fand wohl bei Salzungen statt (s. Haug o. Bd. VIII S. 907). Ältere Literatur über die verschiedenen Ansichten s. Pauly R.E. Art. Sala Nr. 1 und 2.