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5) L. Ragenius Urinatius Larcius Quintianus (der Name in der kürzeren Form L. Ragonius Quintianus, ihn oder seinen Sohn bezeichnend, CIL V 1971, . .. .iano V 1969), Sohn eines Lucius, der Tribus Papiria angehörend (CIL V 1968. 2112. VI 1502. 1503. 1505), der Opitergium zugeteilt ist (Kubitschek Imp. rom. trib. discr. 113). Die auf R. oder seinen Sohn Tuscenius (Nr. 6) bezüglichen Inschriften aus Opitergium,
[129] Tarvisium und Asolo (Acelum ?) lassen auf Bodenständigkeit der Familie in dieser Gegend schließen. R.s Cursus honorum ist CIL VI 1502 und 1503. V 2112 erhalten. Er begann ihn mit dem nach Brassloff (Wien. Studien 1910, 115f.) besonderer
Wertschätzung sich erfreuenden Sevirate, der Vorsteherschaft einer römischen Ritterabteilung, ‚die regelmäßig einem jüngeren Mitglied einer vornehmen patrizischen oder plebeischen Familie verliehen wurde‘, das ‚der kommendationsfähigen Gruppe des Ordo senatorius‘ angehörte. Hierauf gelangte R. zur Quästur in der Provinz Afrika, und über die plebeische Ädilität zur Prätur. Als Prätorier wurde er Praefectus frumenti dandi, darauf Iuridicus per Apuliam (Ruggiero Diz. epigr. s. Apulia). Dann war er Proconsul von Sardinien, vielleicht noch in einem der letzten Regierungsjahre Marc Aurels (gest. 180, vgl. Klein Verwaltungsb. I 266f.). Das Kommando der Legio XIV gemina führte ihn unter Kaiser Commodus, als dieser den Markomannenkrieg nach dem Tode seines Vaters noch im J. 180 beendete, nach Pannonia superior. Die halbwegs genaue Datierung dieses militärischen Kommandos des R. wird durch die CIL VI 1502 und 1503 erwähnte Verleihung militärischer Ehrengeschenke an ihn durch Kaiser Commodus ermöglicht. Diese Auszeichnung hängt offenbar (Klein a. a. O.) mit der Beendigung des für die Sicherung der Donaugrenze geführten Krieges zusammen, jedenfalls erfolgte sie vor dem J. 186, nach welchem Jahre unter diesem Kaiser keine Siege mehr erfochten werden zu sein scheinen, die solche Ehrungen veranlaßt hätten. Nach CIL V 1968 widmete der ordoe Augustalium von Opitergium ihm als Legaten der legio XIIII gemina ein Standbild. R. hat honore contentus die Statue aus eigenen Mitteln (sua munificentia) errichtet. Noch unter Commodus, also vor 193 n. Chr., war R. Consul suffectus (CIL VI 1502. 1503. 1505. V 1969. 2112. Liebenam Fasti cos. 78; gegen die Ansetzung seines Consulates ins J. 235, das früher angenommen wurde, vgl. Borghesi Oeuvr. III 441, s. Nr. 6). Er gehörte dem Priesterkollegium der Sodales Hadrianales an (CIL VI 1502. 1503. V 1969. Howe Fasti sacerdot. X 12). Die Inschrift V 1971, die L. R. Quintianus dem Sohn des Freundes C. Sempronius Cassianus testamento setzt, bezieht Klein a. a. O. auf diesen R., Gatti (Bull. arch. com.
1889, 47) und Dessau (zu VI 1971) auf den Sohn R. Nr. 6. Der CIL XV 7519 auf einer Bleiröhre genannte L. R. Q. (s. o. Ragonius) ist, wenn nicht identisch, so jedenfalls nahe verwandt mit ihm.
Der Consul des J. 289 n. Chr. (Nr. 4) ist wohl ein Nachkomme. Über den Patriziat der Ragonii Quintiani s. o. Ragonius und Nr. 6.