Puls. Brei aus zerstampftem Spelt, mit Wasser und Salz bereitet, die gewöhnliche Volksnahrung in den älteren Zeiten der Republik, ehe die Römer das Brot kennen lernten, Varr. l. l. V 105 (antiquissima p.). Plin. n. h. XVIII 83 (pulte, non pane vixisse longo tempore Romanos manifestum). Iuven. sat. XIV 169. Val. Max. II 5, 5. Daher die scherzhaften Namen bei Plaut. Poen. 54: Pultiphagonides; Most. 828: pultiphagus. Hauptbestandteil der p. war far, Spelt, auch in späterer Zeit, Auson. de cibis 27, 8, 5 Schenkl. Als beste Art galt die p. von Clusium, Mart. XIII 8; vgl. Plin. n. h. XVIII 66. Der Speltbrei war von weißer Farbe, Mart. V 78, 9. XIII 35, 2. Nahrhafter Brei war mit Öl zubereitet, arme Bauern verwendeten in Ermangelung von Öl auch Tierfett, Plaut. Pers. VI 40 und Schol. Beliebte Zukost war bei einfacher Mahlzeit eine Bratwurst, Mart. a. O. Der Name p. oder pulticula ging auch auf anders Musgerichte über. Cato r. r. 85 gibt Anweisung über die Zubereitung der p. punica, zu der alica, Speltgraupen, in Wasser gekocht, verwendet wurde. Um sie schmackhafter zu machen, mischte man frischen Käse, Honig, ein Ei hinzu. Auch Plin. n. h. XXII 128 erwähnt die alica als nützlichen Bestandteil der p. Außerdem wurde Hirse, besonders in Campanien, verwendet, ebd. XVIII 100. Colum. II 9, 19, auch Bohnenmehl zur p. fabata, Varr. b. Non. 341, 38, Fest. 277, 25a oder p. fabacea, Macrob. sat. I 12, 23. Andere Bezepte bei Apicius 185ff.
Die p., die Hauptnahrung der alten Römer und des einfachen Volkes auch der späteren Zeit, wurde auch als Opfergabe dargebraeht, Val. Max. II 5, 5. Plin. n. h. XVIII 84. Hauptsächlich wurde die p. zu den Auspizien gebraucht. Da es als günstiges Vorzeichen galt, wenn die Weissagehühner so gierig fraßen, daß das Futter ihnen aus den Schnäbeln auf die Erde fiel, so pflegte man ihnen die Speise in Breiform darzureichen, was natürlich zum gewünschten Erfolg führte, Fest. 244. 245a 33. Cic. div. II 73, s. den Art. Tripudium u. Bd. VII A S. 231, 55. – Der römischen p. entspricht wohl im Griechischen der Name πόλτος, Alkman und Epicharm b. Athen. XIV 628 b. was jedoch einen Brei aus Gerstengraupen bezeichnet, eine der verbreitetsten Volksspeisen, während der römische Speltbrei bei den Griechen wenig gebräuchlich war, Plin. XVIII 84.