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RE:Iulius 543

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Iulia Tochter von Iulius Nr. 142 und der Fulvia, Schwester von Nr. 143
Band X,1 (1918) S. 892893
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543) Iulia, war die Tochter des L. Caesar Nr. 142 und der Fulvia (o. Bd. VII S. 243, 24ff.) und die Schwester des jüngeren L. Caesar Nr. 143. Als Mädchen wurde sie in Ilion wegen der Verdienste ihres Vaters um diese Stadt durch eine Statue geehrt (CIG II add. 3608 b = Cagnat IGR IV 195, vgl. Dörpfeld Troja und Ilion [Athen 1902] 470, 57); als Frau war sie nicht nur wegen ihrer Herkunft, sondern auch wegen ihrer persönlichen Eigenschaften hoch angesehen (Cic. Cat. IV 13. Plut. Ant. 2, 1), obgleich sie mit zwei Männern nacheinander verheiratet war, die nicht zu den Zierden ihres Standes gehörten. Der erste Gemahl war M. Antonius Creticus (o. Bd. I S. 2594f.); sie gebar ihm drei Söhne, als ältesten den späteren Triumvir M. Antonius (Cic. Phil. I 27. II 14. III 17. VIII 1; fam. IX 14, 3 [= ad. Att. XIV 17 A, 3]. X 28, 3. Vell. II 67, 3. Schol. Bob. Vatin. 149 Stangl [berichtigte Lesart von 321 Orelli]. Plut. Cic. 46, 2; Anton. 2, 1. 19, 2. Appian. bell. civ. II 599), und verlor ihn durch den Tod etwa 683 = 71. Darauf vermählte sie sich in zweiter Ehe mit P. Lentulus Sura, der 691 = 63 als vornehmster Genosse Catilinas hingerichtet wurde (Cic. Cat. IV 13 [mit Schol. Gronov. 413 Or. = 290 Stangl]; Phil. II 14. VIII 1. Plut. Ant. 2, 1; vgl. o. Bd. IV S. 1401, 57ff). Nicht ohne ihr Zutun wird es geschehen sein, daß sich ihr ältester Sohn mit einer Frau aus dem Geschlecht ihrer eigenen Mutter vermählte (o. Bd. VII S. 281ff.); sie scheint mit dieser Schwiegertochter Fulvia in gutem Einvernehmen gelebt zu haben, während es wohl nur Klatsch ist, daß sie auch im J. 705 = 49 sein Verhältnis zu Cytheris gutgeheißen hatte (Cic. Phil. II 58, [893] nicht aber ad Att X 10, 5). Gemeinsam mit Fulvia bemühte sie sich Anfang 711 = 43 bei allen Personen von Einfluß, um die Ächtung des Sohnes zu verhindern (Appian. bell. civ. III 211. 242); Ende desselben Jahres, als er durch die Proskriptionen an seinen Feinden Rache nahm, schützte sie ihren Bruder durch ihr entschiedenes Auftreten (Plut. Ant. 20, 2. Appian. IV 156-158. Dio XLVII 8, 5; vgl. zur Beurteilung Nr. 143) und gewährte auch den Frauen der Proskribierten ihre Fürsprache (Appian. IV 136). Während des perusinischen Krieges 713 = 41 floh sie aus Italien zu Sex. Pompeius nach Sizilien (Plut. 32, 1. Appian. V 267. Dio XLVIII 15, 2), fand bei diesem nicht nur freundliche Aufnahme, sondern auch im folgenden Jahre 714 = 40 ehrenvolles Geleit zu ihrem Sohne nach Athen, weil sie ein Bündnis beider gegen Octavian vermitteln sollte (Appian. V 217f. Dio XLVIII 15, 2. 16, 2. 27, 4); sie trug dann im Herbst dieses Jahres dazu bei, daß in Brundisium zwischen den drei Machthabern Friede und Freundschaft hergestellt wurde (Appian. V 267f. 270f.), und vielleicht noch einmal im folgenden J. 715 = 39 in Puteoli (ebd. V 303: Μουκίας δὲ αὐτὸν τῆς μητρὸς καὶ Ἰουλίας τῆς γυναικὸς ἐναγουσῶν; vgl. Vierecks adn.).