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RE:Iulius 445

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Rufus, L. cos. ord. 67 n. Chr.
Band X,1 (1918) S. 794795
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445) L. Iulius Rufus (der vollständige Name CIL X 5405 [Henzen las irrig C., vgl. Mommsens Anm. zu 6637] 6637. Ausonia VI 1911, 73f.), Consul ordinarius im J. 67 n. Chr., zuerst mit Fonteius Capito (Fasti cos.; CIL X 5405. 6637 VI 8639, vgl. Vaglieri Diz. epigr. II 1010. 1028. Liebenam F. cons. z. J. Kappelmacher o. Bd. VI S. 284 6f. Nr. 18). dann mit L. Aurelius Priscus (Inschriften vom 20. Juni d. J., Ausonia a. a. O., vgl. Giglioli ebd. 78f.). I. ist demnach das erste Halbjahr 67 (aber wohl nicht das ganze Jahr) im Amte geblieben; daraus läßt sich ebenso wie aus der Verleihung des eponymen Consulates der Schluß ziehen, daß er bei Nero in Gunst gestanden hat; wie ein Blick auf die Consulfasten der neronischen Zeit lehrt, gereichte es ihm bei diesem Herrscher nicht zum Nachteil, daß er ein Mann ohne Ahnen war. Er ist allem Anschein [795] nach der Consular Iulius Rufus, der zur Zeit, als Plinius seine Naturgeschichte schrieb (unter Vespasian, spätestens 77 n. Chr.), an Karbunkel erkrankte und medicorum inscientia sectus nach kurzem Leiden starb (Plin. n. h. XXVI 5, vgl. 6. XXXVI 203). Ein L. Iulius Rufus wird auf Ziegeln aus den figlinae Tonneianae und Viccianae genannt, die nach der Schrift der Zeit Vespasians angehören (CiL XV 633. 663. 664. Bull. com. XXXV 228, vgl. Dressel CIL a. a. O.); er war wohl nicht (wie Dressel zu CIL XV 633 vermutet) officinator oder conductor, sondern der Eigentümer der Ziegelwerke (vgl. Not. d. sc. 1896, 162: L. Lurius Myrinus fec(it) in fig(linis) Vic(cianis) Iuli Ru(fi) und dazu Gatti ebd. Stein Jahresber. CXLIV 1909, 226). Die Identifizierung des reichen Ziegeleienbesitzers mit dem Consul des J. 67 liegt nahe. Ein Siegel mit der Inschrift L. Iuli Rufi Uzenti (CIL IX 6083, 80) ließe, wenn es unserem I. angehört, den Schluß zu, daß dieser in Uzentum (heute Ugento, in Kalabrien) begütert war (vgl. Stech Klio Beiheft X 157, 71) L. Iul. Ruf(us) begegnet als IIIIvir auf Münzen von Clunia in Hispania citerior (Münsterberg Num. Ztschr. 1911, 75).

[Groag. ]