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RE:Iphikles 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn der Alkmene, mit Heroon in Pheneos
Band IX,2 (1916) S. 2018
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Iphikles. 1) I. (Iphiklos Diod. Hygin. fab. 173. Apollod. II 145 nach Cod. A) besaß in Pheneos ein Heroon und genoß καὶ ἐς τόδε ἔτι Verehrung (Paus. VIII 14, 9f.). Ursprünglich ist wohl von ihm getrennt der Zwillings- oder Stiefbruder des Herakles, eine Erfindung des alten Epos, die bestimmt ist, für das Heldentum des Herakles eine Folie abzugeben. Er war Alkmenes Sohn von Amphitryon, Apollod. II 61. Pherekyd. frg. 27 (FHG I 77). Schol. Hom. Il. XIV 323. Tzetz. zu Lyk. 33. Hesiod. Scut. 48. Seine geringere Herkunft zeigte sich bei dem Schlangenabenteuer, wo er in Furcht geriet. Pherekyd. frg. 28. Theokrit Herakliskos 2. 61. Auch auf den die Schlangenwürgung darstellenden Monumenten erscheint er (s. Gruppe Art. Herakles Suppl. III). Als Herakles von König Kreon von Theben zum Dank für die Hilfe im Kampfe gegen Erginos dessen Tochter Megara zur Frau erhielt, wurde dem I. die jüngere Tochter gegeben: offenbar hatte er seinem Bruder beigestanden, Apollod. II 70. Mit dieser Ehe kollidierte eine andere mit Alkathoos’ Tochter Automedusa, die ihm den Iolaos (s. d.) geboren hatte. In der Raserei tötet Herakles zwei Kinder des I. oder will diesen selbst töten oder wird von ihm an der Ermordung der Megara gehindert, Apollod. II 72. Asklepiades und Nikolaos FHG III 305. 369. Tzetz. zu Lykophr. 38. Als Herakles von Eurystheus vertrieben wird, begleitet er ihn nach Pheneos (dies wohl zum Ausgleich mit der Tatsache des dortigen Kultes ersonnen) und fällt in der Schlacht gegen die Hippokoontiden, Diod. IV 33. Apollod. II 145. Alles das ist im Grunde ebenso belanglos wie die Beteiligung an der kalydonischen Jagd (Apollod. II 68) und am ersten Zuge gegen Troia (Diod. IV 49, 3). Wichtiger ist, daß nach Hesiod Scut. 89 I. in Verblendung Haus und Eltern verläßt, um Eurystheus zu ehren, d. h. sich in freiwillige Dienstbarkeit bei ihm begibt, später aber diese Torheit bereut – ein Versuch, Herakles von dem Makel dieses Dienstes zu befreien (v. Wilamowitz Herakles II² 50). Damit mag die späte Darstellung bei Nikol. Dam. frg. 20 zusammenhängen, wonach Eurystheus zu I., der mit Herakles von Theben zu ihm kommt, sogleich ein freundliches Verhältnis hat, während ihm Herakles verdächtig ist. An das Grab in Pheneos knüpft die Legende an, daß er in der Schlacht, die Herakles den Eleern und Augias lieferte, verwundet und sterbend nach Pheneos gebracht wurde, wo ihn Buphagos und Promne pflegen und begraben. Wunderlich ist die Notiz bei Nikand. Ther. 685, daß er beim Kampfe gegen die Hydra gebissen und von Paieon am boiotischen Melasfluße geheilt wird, denn er ist (wie auch Schol. z. d. St. bemerkt) sonst niemals an den Kämpfen des Herakles beteiligt. Vgl. Stoll in Roschers Myth. Lex. II 305.

[Kroll. ]