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Fallgatter an Toren befestigter Orte werden von Livius und Vegetius bezeugt. Diese benennen eine solche Vorrichtung mit dem griechischen Lehnwort cataracta (καταράκτης, καταρράκτης), welches von einem Wasserfall übertragen ist auf Wehre oder Schleusen (Plin. ep. ad Traianum 61 = 69, 4. Rutil. I 481; vgl. Zumpt Rutiliusausgabe 1840, 159) und auf F. Als lateinische Bezeichnungen für F. werden angeführt porta pendula oder recidens oder labilis, auch levatura (Gloss.). Dagegen sind die von Forcellini Lat. Lex. als gleichbedeutend angegebenen fenestrae Punicanae, Varro r. rust. III 7, 3, wenn auch verwandt, so doch etwas anderes (Gitterfenster). Liv. XXVII 28 zum J. 208 v. Chr. von einem Tor der Stadt Salapia in Apulien: cataracta[480]deiecta clausa erat (porta). eam partim vectibus levant, partim funibus subducunt in tantum altitudinis, ut subire recte possent. vixdum satis patebat iter, cum perfugae certatim ruunt per portam; et cum sexcenti ferme intrassent, remisso fune, quo suspensa erat, cataracta magno sonitu cecidit.Veget. r. mil. IV 4: amplius prodest, quod invenit antiquitas, ut ante portam addatur propugnaculum, in cuius ingressu ponitur cataracta, quae anulis ferreis ac funibus pendet, ut, si hostes intraverint, demissa eadem extinguantur inclusi. An erhaltenen römischen Stadttoren und Torburgen ist diese von der Befestigungskunst der Etrusker übernommene Vorrichtung noch erkennbar an den Schlitzen, in welchen die F. aufgezogen und niedergelassen wurden, so in Pompeii, in Aosta (Augusta Praetoria) und an der Porta nigra zu Trier (v. Behr Trierer Jahresber. I 1908, 48); vgl. Schultze Die röm. Stadttore, Bonn. Jahrb. CXVIII (1910) z. B. 284. 288. 294. 335. Daremberg-Saglio Dict. des ant. I 2, 967 Art. Cataracta.