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RE:Eustratios 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Presbyter in Constantinopel
Band VI,1 (1907) S. 1489 (IA)–1490 (IA)
GND: 100940978
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Eustratios. 1) Um 560 Presbyter an der Hauptkirche zu Constantinopel, gestorben wohl um 590. Photios bespricht bibl. 171 ein Werk von ihm überwiegend beifällig; es bestreite die Lehre vom Seelenschlaf, behaupte eine ununterbrochene Wirksamkeit aller durch den Tod vom Körper getrennten Menschenseelen, ihre Fähigkeit κατ’ ἰδίαν ὕπαρξιν auf Erden zu erscheinen, sowie endlich ihr reales Interesse an den von Hinterbliebenen für sie dargebrachten Opfern, Gebeten, Schenkungen u. dgl. Unter dem Titel λόγος ἀνατρεπτικὸς πρὸς τοὺς λέγοντας μὴ ἐνεργεῖν τὰς τῶν ἀνθρώπων ψυχὰς μετὰ τὴν διάζευξιν τῶν ἑαυτῶν σωμάτων καὶ ὅτι οὐδὲν ὠφελοῦνται διὰ τῶν προςαγομένων ὑπὲρ αὐτῶν εὐχῶν τε καὶ προςφορῶν τῷ θεῷ hat Leo Allatius den griechischen Text dieses Buchs mit einer – nicht immer zuverläßigen – lateinischen Übersetzung bis auf den in seiner Hs. offenbar fehlenden Schluß veröffentlicht, De utriusque ecclesiae occid. atque orient. perpetua in dogm. de purgatorio consensione, Romae 1655 p. 336–580. Das Werk, das ein Lieblingsproblem der iustinianischen Zeit behandelt, ist von Interesse schon durch seine psychologischen und metaphysischen Ideen, noch mehr durch die vielen umfangreichen Zitate aus älteren, zum Teil verlorenen Schriften. Da es nicht einmal in Mignes Patrologie Aufnahme gefunden hat, scheint es angemessen, hierauf hinzuweisen, Kap. 7 (p. 367) erwähnt E. auch eine frühere Arbeit seiner Feder περὶ τῆς ψυχῆς καὶ τῶν ἁγίων ἀγγέλων ὅτι ἁπλοῖ καὶ ἀσώματοί εἰσιν. So gut wie sicher ist derselbe E. auch der Verfasser der Biographie des 552 durch Iustinian ernannten Patriarchen Eutychios von Constantinopel, der um 582 starb. Die Vita – Text Acta Sanct. Boll. April I und Migne Gr. 86, 2, [1490] 2273ff. – ist für die Geschichte des 6. Jhdts. von erheblichem Wert.