Euphorbos (Εὔφορβος, vgl. Eustath. Il. 1088, 33). 1) Dardaner, Sohn des Panthoos und der Phrontis, Il. XVII 40. Orph. Lap. 455. Tzetz. hist. I 228. XIII 573, Bruder des Polydamas und Hyperenor, Schol. Il. XVII 23, bringt dem Patroklos durch einen Speerwurf die erste Wunde bei, Il. XVI 806 und Schol. A, wird von Menelaos getötet und der Rüstung beraubt, XVII Anf. und Schol. Apollod. Epit. IV 6. Nach der Ansicht einiger war E. (offenbar mit Rücksicht auf Il. XVI 807) der Δάρδανος ἀνήρ, der Il. II 701 den vom Schiffe springenden Protesilaos tötete, Schob Α z. d. St. Ein beliebtes ζήτημα scheint auch die Frage gewesen zu sein, weshalb Il. XVII 51 seine Haare Χαρίτεσσιν ὁμοῖαι hießen, vgl. außer den Scholien und Eustath. Luc. Gall. 13. Ptol. Heph., Westermann Myth. 185. Im Heraion zu Argos war der Schild des E. zu sehen, den Menelaos dorthin geweiht hatte, Paus. II 17, 3, und den Späteren ward E. interessant durch die bekannte Erzählung, daß Pythagoras (angesichts dieses Schildes) sagte, er sei einst Euphorbos gewesen, vgl. unter anderen Diod. X frg. 6. Schol. Il. XVII 28. Schol. Apoll. Rhod. Ι 645. Gell. Noct. Att. IV 11. Hyg. fab. 112. Philostr. v. Ap. Ι 1 u. ö. Heracl. Pont. b. Diog. Laert. VIII 4. 5. Ovid. met. XV 160ff. Luc. Gall. 4. 13. 17. Wie gerade E. zu der Ehre kam, läßt sich kaum vermutungsweise (beiderseitige Beziehung zu Apollon [? vgl. auch Luc. dial. mort. XX 3 ὦ Εὔφορβε, ἢ Ἄπολλον]) sagen. Man gebrauchte E. geradezu = Pythagoras, s. außer der eben angeführten Stelle aus Lucian Kallim. frg. 83a Schneider und spottend Hor. od. I 28, 10 (vgl. Porphyr.) Panthoides = Pythagoras. Vgl. Zeller Griech. Phil.⁴ I 286 und besonders E. Rohde Psyche² II 417f. Hektor und Menelaos im Kampfe um die Leiche des E. auf einem alten (nach Kirchhoff vor Ol. 47) Teller aus Kameiros, s. Baumeister Denkmäler S. 729f. Brunn Griech. Kunstgesch. I 142. E. ist vielleicht auch zu erkennen auf dem Fries des knidischen Thesauros in Delphoi, s. Pomtows Bericht in d. Arch. Ges. Jan. 1898 (Archäol. Anz. 1898, 41).