10) Ein Kitharod aus dem epizephyrischen Lokroi, dessen Standbild daselbst eine auf der Lyra sitzende Zikade aufwies. Nach Timaios frg. 65, FHG I 207 war es errichtet zum Andenken eines pythischen Siegs über den Rheginer Ariston. Wie Strab. VI 260 berichtet, singen die Zikaden von Lokroi, während sie im rheginischen Gebiet stumm sind, was E. seinem Gegner spottend vorhielt. Die Sage, eine Saite sei ihm beim Wettkampf gerissen und eine Zikade daraufgesprungen, um den fehlenden Ton zu ergänzen, wird erzählt von Timaios a. O. Antigonos v. Karystos 1. Clem. Protrept. p. 2 und poetisch verwertet Anth. Pal. VI 54 (Paul. Silent.) und IX 584.
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E. und seine Geschichte werden auch von Lukian. vera hist. II 15. Konon 5. Iulian. ep. XL 8. Eustath. zu Dionys. Perieg. 364 erwähnt. Daß er in eine sehr frühe Zeit gehört, wohl vor Xanthos und Xenokritos, geht aus dem Charakter der Sage hervor; das behauptete auch Mure Hist. of Greek Lit. III 254 auf Grund der Erwähnung bei Lukian, der E. als Chorführer neben Arion stellt. Es ist falsch dagegen, wenn Flach Gesch. d. griech. Lyrik 321, 1 ihn später als Xenokritos ansetzt. Über die Geschichte von den Zikaden vgl. noch Aelian. de anim. V 9. Diod. IV 22. Plin. n. h. XI95. Frazer und Hitzig–Blümner zu Paus. VI 6, 4.