Eumenos ist der älteste der syrakusischen Münzstempelschneider freien Stils, indem er noch der Mitte des 5. Jhdts. v. Chr. angehört. Er bringt seinen Namen auf Tetradrachmen und Drachmen in der Form EVMHNOV oder EVMENOV oder EVM an, so daß man nicht mit A. J. Evans Syracusan medallions and their engravers 59ff. als Nominativ Εὐμένης erschließen darf. Die Vorderseiten seiner Münzen tragen den Kopf der von Delphinen umgebenen Arethusa oder Persephone, die Rückseiten ein siegreiches Viergespann, dessen Rosse noch Reste der altertümlichen Bildungsweise zeigen, oder den gerüsteten sizilischen Heros Leukaspis (s. d., die Deutung ist durch die Umschrift Λεύκασπις gesichert) in Angriffstellung, ein Typus, der später von den opuntischen Lokrern übernommen und auf ihren Aias übertragen wird. Evans vermutet a. a. O. 77 mit Wahrscheinlichkeit, daß die in Stil und Darstellungen von ihm abhängigen, aber sicher jüngeren Stempelschneider Euainetos (s. d. Nr. 5) und Eukleidas (s. d. Nr. 20) seine Schüler waren. Wegen der Ähnlichkeit der Namen (auch des Euth-, s. d.), die sich in Sizilien auch sonst bei Mitgliedern derselben Familie nachweisen läßt (O. Rossbach Rh. Mus. LV 643), darf man noch auf nahe Verwandtschaft schließen. Die auch E. nachbildenden Münzen mit der Künstlerinschrift EVMHΛOV sind sämtlich subärat, also bereits im Altertum ausgeführte Fälschungen (Salinas Revue numismat. 1864, 260. A. v. Sallet Künstlerinschr. auf griech. Münzen 23). Vgl. Brunn Gesch. d. griech. Künstler II 429ff. R. Weil Künstlerinschr. der sicil. Münzen 5ff. Taf. I 1–3. 5. 7. III 4. Evans a. a. O. 40ff. 54ff. u. ö. Taf. I 1.