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Ephebeum, die nur aus Vitruv. V 11, 2 bekannte Bezeichnung für den Hauptraum einer griechischen Palaistra, bezw. eines Gymnasions. Er lag in der Mitte der nach Süden gerichteten Seite des Gebäudes, die durch eine doppelte Säulenhalle [2737] gegen die Unbilden der Witterung geschützt war, während die drei anderen Seiten nur einfache Säulenstellungen aufwiesen, und war eine geräumige, mit Sitzen ausgestattete Exedra, deren Länge sich zur Breite verhalten sollte wie 4:3.
Die Bestimmung wird von Vitruv nicht angegeben. Ch. Petersen und Fougères identifizieren E. mit ἀποδυτήριον (s. d.), das nicht ein Auskleideraum gewesen sei, sondern ein Hauptraum, in welchem die Epheben turnten (ἀποδύεσθαι = γυμνάζεσθαι). In der Palaistra oder dem Gymnasion muß aber ἀποδυτήριον doch zunächst der Ort gewesen sein, wo man die Kleider vor dem Turnen ablegte, Isid. orig. XV 2, 14. Wie Plat. Euthyd. 272 e. 273 a b schließen läßt, kann derselbe nicht weit vom Eingang gelegen haben, was auch das natürlichste war. Da sich die Turnenden dort versammelten, werden sie dort vor oder nach den Übungen auch allerhand Kurzweil getrieben haben, Plat. Lys. 206e. Denkbar ist, daß im Gegensatz zur älteren Zeit, wo unser Wort noch fehlt und wo in den Turnschulen, namentlich den privaten, gewiß nur die notwendigsten Räumlichkeiten vorgesehen waren, später mit zunehmendem Aufwand für die Ausbildung der Jugend auch für deren Komfort durch Gesellschaftsräume gesorgt war und daß man den durch Lage und Ausstattung hervorragendsten derselben seiner Bestimmung entsprechend eben E. genannt hat. Nicht hierher gehört die Stelle bei Strab. V 246 γυμνάσιά τε καὶ ἐφηβεῖα καὶ φρατρίαι κτλ., da hier ἐφηβεία zu lesen ist. Vgl. II Makkab. 4, 9. Ch. Petersen Das Gymn. d. Griech., Hamburg 1858, 35f. Buerger De Gymnasii Vitruv. palaestra, Bonn 1863. 17ff. Fougères bei Daremberg-Saglio Dict. II 1688.