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RE:Diverbium

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Alle Teile des römischen Dramas, die nicht zum canticum gehören
Band V,1 (1903) S. 12321233
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Diverbium, (Nebenform deverbium, s. u.), im Gegensatze zu canticum (s. d.) Bezeichnung aller derjenigen Teile des römischen Dramas, die nicht unter diesen Begriff fallen. Da der Umfang des letzteren Begriffes verschieden abgegrenzt wurde (s. Bd. III S. 1496), so schwankt damit auch die Bedeutung des Wortes D. und zugleich seine Schreibung. Diejenigen Grammatiker, die unter canticum nur die Monodien verstanden, dehnten den Begriff des D. auf alle übrigen Partien des Dramas, gesungene und gesprochene, aus und sahen das Entscheidende darin, dass eine Mehrzahl von Personen an den betreffenden Scenen sprechend oder singend beteiligt war; darum brachten sie diverbium = διάλογος mit diversus zusammen; Diomed. p. 491, 22 K. (= Kaibel Frg. com. gr. I p. 61, 240), nach Sueton: diverbia sunt partes comoediarum, in quibus diversorum personae versantur. personae autem diverbiorum aut duae aut tres aut raro quattuor esse debent, ultra augere numerum non licet, in canticis autem una tantum debet esse persona aut, si duae fuerint, ita esse debent, ut in occulto una audiat nec conloquatur, sed secum, si opus fuerit, verba faciat; derselben Anschauung folgt Liv. VII 2, 10 (nach Varro), wenn er nach der Schilderung des ad manum cantare, das sich ja nur auf die Monodien bezieht, fortfährt, es seien diverbia tantum ipsorum (der Schauspieler) voci relicta, also unter D. alles versteht, was nicht ad manum cantatur. Donat dagegen, der unter canticum alle Scenen mit mutati modi, also sowohl Monodien wie Wechselgesänge, begreift, behält für den Begriff des D. die stichisch componierten Partien übrig, also sowohl die sog. Septenarscenen als die Senarpartien, und da diese sämtlich nicht gesungen, sondern recitiert wurden, schreibt er das Wort deverbium als Übersetzung des griechischen κατὰλογάδην (vgl. z. B. de com. p. 30, 11 Wessn. = p. 71, 250 Kaib. deverbia histriones pronuntiabant, cantica vero temperabantur modis non a poeta sed a perito artis musicae factis: praef. Adelph. p. 7, 12 Reiff. saepe tamen mutatis per scaenam modis cantata, quod significat titulus scaenae habens subiectas personis litteras M· M · C, item deverbia ab histrionibus crebro pronuntiata sunt, quae significantur D et V litteris secundum personarum nomina praescriptis in eo loco, ubi incipit scaena: praef. Eun. p. 260, 16 Wessn. deverbia in illa [1233] crebro pronuntiata et cantica saepe mutatis modis exhibita sunt); dieselbe Form bietet auch Petron. c. 64 et solebas suavius esse, belle deverbia dicere, melica canturire, wo ganz in demselben Sinne wie bei Donat μέλος und καταλογή einander gegenübergestellt werden. Eine dritte Art der Scheidung von Canticum und D. befolgt endlich der Grammatiker, dem die in der palatinischen Recension des Plautustextes erhaltene σημείωσις verdankt wird, indem er das Zeichen DV auf die Senarscenen beschränkt, alles andere also als C = canticum, bezeichnet; zum Begriffe des D. gehörte ihm also das Fehlen musikalischer Begleitung; vielleicht derselben Ansicht folgte der Gewährsmann des Marius Victorinus p. 79, 1 quod vero ad clausulas ... solent in canticis magis quam diverbiis, quae ex trimetro magis subsistunt, collocari, wenn auch das eine der beiden magis unbedingt eine Ungenauigkeit ergiebt. Litteratur: C. Dziatzko Rh. Mus. XXVI 1871, 97ff.; Jahrb. f. Philol. CIII 819ff. F. Buecheler Jahrb. f. Philol. CIII 1871, 273f. F. Ritschl Rh. Mus. XXVI 1871, 599ff. = Opusc. phil. III 1ff. O. Ribbeck Röm. Tragoedie 632ff. C. Conradt Metr. Compositum der Comoedien des Terenz 8ff. W. Baese De canticis Terentianis (Diss. Halis Sax. 1903) 1f.