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11) Demosthenes ist einer der berühmtesten Augenärzte des Altertums und Verfasser eines Werkes über Augenkrankheiten. Er gehörte der von Zeuxis in Kleinasien zwischen Laodikeia am Lykos und Karura gegründeten Schule der Herophileer an und war Schüler des Alexander Philalethes wie Aristoxenos und Aglaidas (Gal. VIII 726f. Bussemaker Poet. buc. et did., Paris 1851, 97: πρὸς τὰς ἀρχομένας ὑποχύσεις Ἀγλαῗου εὐγενεστάτου Βυζαντίων ἐξ Ἡρακλέους τὸ γένος κατάγοντος Ἀλεξάνδρου μαθητοῦ, συμμαθητοῦ δὲ Δημοσθένους καὶ Φίλου στίχοι). Demnach lebte er etwa unter Nero; er hiess gleichfalls wie sein Lehrer Φιλαλήθης (Gal. VIII 727). In seiner Pulslehre, die er in einem dreibändigen Werke περὶ σφυγμῶν behandelte, schloss er sich eng an seinen Lehrer an; vgl. Gal. a. a. O. H. Schöne De Aristoxeno περὶ τῆς Ἡροφίλου αἱρέσεως, Bonner Diss. 1893, 13. Am berühmtesten war sein Ophthalmikos, dem er das bis dahin massgebende Werk des Herophilos zu Grunde legte (vgl. Aet. VII 48). Der erste, der es benützt, ist Rufus (Orib. V 452 = Aet. VII 53). Die hohe Bedeutung dieses Werkes liegt darin, dass es die Hauptquelle für alle späteren Abhandlungen auf dem Gebiet der Augenheilkunde geworden ist: der ps.-galenische ἰατρός, die pneumatischen ὅροι ἰατρικοί, Oribasios, Aetius B. VII, Paulus v. Aegina, Theophanes Nonnus, der von Puschmann in den Berliner Studien Heft 2, Berlin 1886, herausgegebene Anonymus über Augenkrankheiten haben
[190] teils direct, teils indirect ihre Definitionen, sowie ihre therapeutischen Vorschriften aus ihm geschöpft. Das Werk existierte noch im 10.-14. Jhdt., allerdings am Anfang verstümmelt. Der spätere Papst Sylvester II. liess sich das Werk des D. philosophus qui inscribitur ophthalmicus abschreiben (Kühn Add. ad elench. med. vet. VII 1f.), benutzt wurde es noch Ende des 13. Jhdts. von Simon von Genua in seiner Clavis sanationis und im 14. Jhdt. von Matthäus Sylvaticus in seinen Pandecten. Kühn hat a. a. O. diese Auszüge gesammelt. In den von Montfaucon und Cramer Anecd. Par. IV 197 herausgegebenen Ärzteverzeichnissen begegnet sein Name; vgl. Kroehnert Canonesne poetarum scriptorum artificum per antiquitatem fuerunt, Königsberger Diss. 1897, 55f. In der Einleitung behandelte er die Anatomie des Auges, daran schlossen sich die Definitionen der einzelnen Erkrankungen dieses Organs, sowie Vorschriften über ihre Therapie und die operativen Eingriffe. Die Bruchstücke stehen bei Orib. V 446. 447. 135. 139 und bei Aet. B. VII. Gal. XII 843. Ob der von Gal. XIII 855 erwähnte D. aus Massilia (das Citat stammt aus Asklepiades ὁ φαρμακίων) mit dem Augenarzt identisch ist, muss dahingestellt bleiben. Vgl. K. Sprengel Gesch. d. Arzneik. I 553. Kühn Addit. ad elench. med. VI—XII.