Decuriones sacri consistorii (Cod. Theod. VI 2, 21) oder sacri palatii (Cod. Theod. VI 23, 1. Ammian. XX 4, 20. Epist. imper. pont. 19, 1 = Corp. Script. eccles. lat. XXXV 66), zuerst erwähnt im J. 326 (Cod. Theod. VIII 7, 5; über die Datierung s. Ztschr. f. Rechtsgesch. Roman. Abt. X 237). Sie werden meist mit den Silentiarii zusammengenannt (Cod. Theod. VI 23 Überschrift. Cod. Iust. XII 16 Überschrift. Cod. Theod. VI 23, 2. 3. 4. VIII 7, 5) und diesen vorangestellt (scheinbare Ausnahmen Cod. Theod. VI 2, 21 nur falsche Ergänzung, VIII 7, 5 vielleicht hsl. Umstellung). Da es im J. 437 ausser den Supernumerarii am Hofe von Constantinopel 30 Silentiarii und 3 Decuriones gab (Cod. Theod. VI 23, 4 § 1), so darf man vermuten, dass diese den Decurien vorstanden, in welche jene eingeteilt waren, und danach ihren Namen führten. 326 stehen sie unter den persönlichen Bedienten des Kaisers noch ganz an letzter Stelle (Cod. Theod. VIII 7, 5), 409 gehen sie sogar dem magister admissionum voran (Cod. Theod. XI 18). Dieser Steigerung ihrer Würde entspricht es, dass sie im J. 419 noch den Titel vir clarissimus führen (Epist. imp. pont. 19, 1), 425 beim Ausscheiden aus dem Dienste den ex ducibus gleichgestellt werden (Cod. Theod. VI 23, 1), also viri spectabiles sind, unter Iustinian aber schon zu den viri illustres gehören. Denn er lässt ihnen nach Beendigung der Dienstzeit die Wahl zwischen dem Titel eines ex magistris officiorum und eines comes domesticorum (Cod. Iust. XII 16, 1). Über ihre Thätigkeit und ihre Privilegien wird unter dem Wort Silentiarii zu handeln sein; doch sei schon hier hervorgehoben, dass sie die Kaiserin und wohl auch den Kaiser bei ihrem öffentlichen Erscheinen zu begleiten hatten (Iulian. ep. ad Athen. 285 B; vgl. Ammian. XX 4, 20) und oft von ihnen zu wichtigen Sendungen benutzt wurden (Epist. imper. pont. 19, 1. Athan. apol. c. Ar. 56 = Migne G. 25, 349). Gothofredus ad Cod. Theod. VI 23, 1.