Dapyx, König der Geten, südlich der Donau, nahe ihrer Mündung. Wir hören nur einmal von ihm bei Cass. Dio LI 26 aus Anlass der Feldzüge des Crassus an der unteren Donau. D. befand sich im Kriege mit einem anderen getischen König, Namens Roles, welcher von Crassus Hülfe erbat und auch erhielt. D. floh nach einer unglücklichen Schlacht in seine Festung, welche belagert und erobert wurde, wobei D. umkam. Nach der gewöhnlichen Annahme (vgl. Zippel Die römische Herrschaft in Illyrien 239. Roesler Das vorrömische Dacien. S.-Ber. Akad. Wien XLVII) war D. ein dacischer Fürst, dessen Reich Zippel auf dem linken Donauufer sucht. Aber diese Annahme kann nicht richtig sein. Crassus überschritt niemals die Donau, während er an der unteren Donau kämpfte und den D. bekriegte und belagerte; das hätte Cassius Dio angegeben. Ausserdem wird D. ausdrücklich als Γετῶν τινῶν βασιλεύς bezeichnet, und in den Fasti Cap. ad a. 726 wird der Triumph des Crassus als ex Thraecia[2150]et Geteis bezeichnet. Dass Geten am südlichen Ufer der Donau wohnten zur Zeit, um die es sich hier handelt, darf als feststehend bezeichnet werden, vgl. o. S. 1962 und Art. Getae. Und Cassius Dio selbst (LXVII 6) unterscheidet sehr genau zwischen Dacern und Geten, so dass also auch seine Bezeichnung des D. als getischer König nicht angezweifelt werden darf.