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RE:Damokrates 8

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Demokrates aus Athen, berühmter Arzt zur Zeit Vespasians, neu Pfefferkraut
Band IV,2 (1901) S. 20692070
GND: 100453945
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8) Damokrates (Demokrates) aus Athen (Alex. v. Tr. ed. Puschmann I 569) oder mit vollem Namen Servilius Damokrates, Freigelassener des Consulars M. Servilius (3 n. Chr.), dessen Tochter Considia er nach Plinius (n. h. XXIV 43) behandelt und geheilt hat, berühmter römischer Arzt aus der Zeit des Nero und Vespasian (Plin. XXV 87. 88: invenit nuper et Servilius Democrates e primis medentium quam appellavit Hiberida etc., Einlage des Plinius; er ist demnach jünger als Sextius Niger; Kriton, der Leibarzt des Traian, benützt ihn bereits, Gal. XII 486; die Verse XII 889 stammen gleichfalls aus ihm). Gerühmt wird von ihm, dass er eine neue, von einem Freunde in Spanien entdeckte Pflanze, die er nach ihrer Heimat Iberis nannte, dem Arzneischatz zugefügt habe (Plin. a. a. O. Gal. XIII 349f.; daraus Aet. III c. 184. XII c. 2 und aus Aetius wieder der Interpolator des D. II 205 in den Hss. der interpolierten Classe; Galen identificiert die Pflanze der Beschreibung nach mit dem λεπίδιον Pfefferkraut; Archigenes erwähnte die Beschreibung in seiner ἐπιστολὴ πρὸς Ἀρίστωνα, Aet. III 184 und im 2. Buch τῶν κατὰ γένος φαρμάκων Gal. XIII 3). Wie sein Zeitgenosse Andromachos ist D. ein Vertreter des medicinischen Lehrgedichtes; er hat seine Recepte im iambischen Trimeter verfasst, wodurch die willkürliche Umänderung der Zahlzeichen in den Recepten seitens der Abschreiber verhindert wurde, eine Form, die der Aristarcheer Apollodor für das Lehrgedicht eingeführt hatte, und hat mehrere solcher Recepte zu kleinen Schriften zusammengefasst, die besondere Namen führten. So erfahren wir, dass er in seiner Κλινικός betitelten Schrift drei Mittel metrisch behandelte; die Iberis, ein schmerzstillendes und das unter dem Namen der ἱερά bekannte Abführungsmittel (Gal. XIII 349). Andere Titel sind der Πυθικός (Gal. XII 889f; vgl. Alex. v. Tr. I 569 P.), der Φιλίατρος (Gal. XIII 40f.), und in einem besonderen Buche hatte er die gebräuchlichsten Gegengifte behandelt. Die von ihm versificierten Zahnpulver, Pflaster, Antidota u. s. w. rühren zum grössten Teil nicht von ihm her, sondern sind aus den pharmakologischen Werken zeitgenössischer und älterer Ärzte entlehnt; so benützte er den Themison (Gal. XIII 40), Andromachos (Gal. XIII 920), Menekrates (Gal. XIII 996f.), Charmis (XIV 126f.), Nikeratos (XIV 197), Rufus (Gal. XIV 119) u. s. w. Sein Trimeter zeigt strengere Formen als der des Apollodor und Ps.-Skymnos; die Caesur ist entweder penthemimeres oder hephthemimeres, die Arsis vor der Caesur kann aus zwei kurzen Silben [2070] bestehen, der proceleusmaticus wird vermieden, Dactylen und Spondeen sind nur an den ungeraden Stellen, Anapaest und Tribrachys uneingeschränkt bis auf den letzten Fuss im Gebrauch, Positionslänge ist nicht immer innegehalten. Vgl. Kühn Addit. ad elench. med. vet. XIII 3. Die Bruchstücke sind gesammelt von Bussemaker in den Poetae buc. et did., Paris 1851. Eine Neuausgabe auf kritischer Grundlage hatte Studemund geplant; eine Probe giebt er in Damocratis poetae medici fragmenta selecta, Index lect. Vratisl. 1888/89.