Dalios, griechischer Monatsname, hauptsächlich auf den dorischen Inseln im südöstlichen Teil des aegaeischen Meeres. 1. In Kos durch zwei Inschriften [2023] (Paton and Hicks Inscr. of Cos nr. 30, 1. 367, 55) bezeugt. Der Cultus des delischen Apollon steht für die Insel fest durch Paton-Hicks nr. 125, 5 ἱερατεύσαντα Ἀπόλλωνος Δαλίου, nr. 43 a 20. b 15 (Dittenberger Syll.² 619, 20. 37) ἐπὶ Δάλιον. 2. In Kalymna Bull. hell. VIII (1884) 29 nr. 2 Col. II 9. 22. Vgl. Paton and Hicks Inscr. of Cos nr. 60, 1 Ἀπόλλωνι Δαλίῳ Καλύμνας μεδέοντι. 3. In Rhodos auf sehr zahlreichen Amphorenhenkeln (S. Hiller v. Gaertringen IGIns. I Indices p. 237) und in einer Steininschrift IGIns. I 839, 52. 4. In Nisyros IGIns. III 89, 3. Der Kalender von Nisyros ist so gut wie unbekannt, von den drei übrigen Inseln steht es fest, dass ihre Jahresordnungen nahe mit einander verwandt waren. Die von Kos und Kalymna sind sogar, abgesehen von dem Schaltcyklus, identisch, und auch der rhodische Kalender stimmt mit ihnen in neun von den zwölf Monatsnamen überein. Man ist demnach gewiss berechtigt zu der Annahme, dass der D. in allen dreien dieselbe Stelle eingenommen hat; welche dies aber war, ist nicht mit absoluter Sicherheit zu entscheiden. Während B. Latischew Über einige aeolische und dorische Kalender, Petersburg 1884, 160f. und E. Bischoff Leipziger Studien VII 381ff. ihm die achte Stelle des mit der Herbstnachtgleiche beginnenden Jahres anweisen, macht C. Robert Herm. XXI 170ff. mit Recht dagegen geltend, dass die koische Inschrift bei Paton-Hicks 367 dazu zwingt, ihn zwischen den Hyakinthios und den Alseios zu stellen. Unter allen danach möglichen Combinationen hält er für die wahrscheinlichste die, nach welcher der D. dem attischen Gamelion (Januar) entsprechen würde. Paton Inscr. of Cos p. 330 setzt den D. dem attischen Hekatombaion (Juli) gleich, indem er ihm die elfte Stelle im Kalender von Kos und Rhodos anweist. Sichere Entscheidung können hier nur neue Inschriftenfunde bringen. 5. Für Pergamon beruht der Monatsname nur auf einem Ziegelstempel (Altertümer von Pergamon VIII 2, 668). dessen Lesung Ἀ(ττάλου) β(ασιλευόντος) ιθ' Δαλ(ιου) feststeht. Dagegen erklärt auf zwei ähnlichen (ebd. 669. 694) der Herausgeber C. Schuchhardt selbst den Monatsnamen für unsicher. 6. Die Annahme von C. Wachsmuth Rh. Mus. XXIV 463 und E. Bischoff Leipziger Studien VII 372, dass es auch in Tauromenion einen Monat D. gegeben habe und dass dieser der zehnte, entsprechend dem attischen Pyanopsion (October) gewesen sei, beruht auf irrtümlicher Lesung einiger Stellen in den Rechnungsurkunden dieser Stadtgemeinde (IGI 424 I 16. 427 II 1. 428, 3). Die Abklatsche und Vergleichungen von Bormann, Cichorius und Kaibel haben ergeben, dass hier ein ganz anderer Name gestanden hat.