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RE:Calpurnius 79

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Piso, L. Cos. ord. 57 n. Chr., Sohn von Nr. 76
Band III,1 (1897) S. 1385
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79) L. Calpurnius Piso. a) Name. L. Calpurnius L. f. Piso oder L. Piso L. f. in den Arvalacten (L. f. wird hier seinem Namen wohl zur Unterscheidung von seinem Vater beigefügt); L. Calpurnius Piso CIL VI 845. X 5204; tab. cer. Pompeiana 28; L. Calpurnius tab. cer. Pomp. 23–27. 30; L. Calp[ur]nius ... CIL VI 853; L. Piso CIL VI 1445. Front. de aqu. 102. Tac. ann. XIII 28 und sonst; Piso Plin. epist. III 7, 12.

b) Leben. Sohn des L. Piso cos. 27 n. Chr. (Nr. 76, s. d.). Pontifex (wenn sich nämlich die Inschrift CIL VI 1445, wie wahrscheinlich, auf ihn bezieht). Frater Arvalis: er begegnet in den Arvalacten der J. 57, 58, 59, 60, 63; im J. 59 war er Magister des Collegiums (CIL VI 2039. 2041. 2042. 2043). Im J. 56 stellte er als designierter Consul einen Antrag im Senate (Tac. ann. XIII 28). Consul Ordinarius im J. 57 mit Kaiser Nero II (Tac. ann. XIII 31; die sonstigen Belege oben). Curator aquarum von 60–63 (Front. de aquis 102). Im J. 62 wurde er von Nero nebst zwei anderen Consularen mit der Regelung der indirecten Steuern, die in das Aerar flossen, beauftragt (Tac. ann. XV 18). Im J. 69/70 war er Proconsul von Africa (an der Identität des Proconsuls mit dem Consul des J. 57 hätte nie gezweifelt werden sollen; vgl. Klebs Prosopogr. I 284 nr. 238). Man fürchtete zu Beginn des J. 70 in Rom, dass er von Vespasian abgefallen sei, ohne Grund, da Piso kein revolutionäres Naturell besass (Tac. hist. IV 38). Licinius Mucianus, der damals die Gewalt in Rom in Händen hatte, sandte den Centurio Papirius nach Africa, um Piso zu töten. Dieser selbst hatte Unterredungen mit (Calpetanus Rantius Quirinalis) Valerius Festus, dem Legionslegaten, über deren Inhalt jedoch nichts Sicheres bekannt wurde. Keinesfalls dachte Piso an Empörung. Weder die Vorstellungen einiger Flüchtlinge aus Rom, noch die stürmische Acclamation des Volkes von Karthago vermochten ihn zur Annahme der Kaiserwahl zu bewegen. Er tadelte das Volk in einem Ausschreiben und vermied es, öffentlich zu erscheinen. Dagegen liess er Papirius hinrichten, weil dieser zu den Mördern des Clodius Macer gehört hatte. Als die stark entstellte Kunde von diesen Ereignissen zu Valerius Festus gelangte, sandte derselbe Reiter zu Pisos Tötung nach Karthago. Diese drangen in das Haus des Proconsuls und töteten den ihnen von Baebius Massa Verratenen, Tac. hist. IV 48–50. Plin. epist. III 7, 12. Die Gattin dieses Piso war wahrscheinlich Licinia Magna (CIL VI 1445; vgl. Mommsen Ephem. epigr. I p. 149 und die Stammtafel S. 1375). Sein Consobrinus und Schwiegersohn war Calpurnius Galerianus (Nr. 46), Tac. hist. IV 49.

[Groag. ]