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RE:Arridaios 4

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Halbbruder Alexanders_d._Gr.
Band II,1 (1895) S. 12481249
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4) Halbbruder Alexanders d. Gr., Sohn des Philippos II. und der Larissaeerin Philinna (Arr. succ. Alex. 1. Dexipp. frg. 1. Plut. Alex. 87. Iust. IX 8, 2. XIII 2, 11. Athen. XIII 557 c. 578 a = FHG III 161, 5. 67, 4. Paus. VIII 7, 7. Euseb. I 229f.); er war schwachsinnig, nach einem von Plutarch a. O. mitgeteilten Gerüchte infolge von Vergiftung durch Olympias. Nach dem Tode Alexanders d. Gr. brach betreffs der Nachfolge in der Herrschaft ein Streit zwischen dem makedonischen Fussvolk, an dessen Spitze sich Meleagros stellte, und der Ritterschaft, die von den hervorragendsten Feldherrn Alexanders geführt wurde, aus. Das erstere, das mehr die heimischen, makedonischen Traditionen vertrat, rief A. zum Könige aus. Der schon nahe bevorstehende Ausbruch des Kampfes wurde durch einen Vergleich gehindert, dem zufolge A., dem der Name Philippos (III.) beigelegt wurde, König sein, aber, wenn der Roxane, der Witwe Alexanders, ein Sohn geboren würde, mit diesem die Herrschaft teilen sollte (Arr. succ. Alex. 1ff. Dexipp. frg. 1, FHG III 667f. Diod. XVIII 2. Iust. XIII 2–4, 4. Curt. X 6ff. Paus. I 6, 2. App. Syr. 52). Dem Krateros wurde die Verweserschaft für A. bestimmt (προστάτης τῆς Ἀρριδαίου βασιλείας Arr. a. O. 3), doch kam dieser Plan infolge der eintretenden Verwickelungen nicht zur Ausführung, A. blieb vielmehr in der Umgebung und unter dem Einflüsse des Reichsverwesers Perdikkas, der ihn mit Adea, die durch ihren Vater Amyntas eine Enkelin des Königs Perdikkas II., durch ihre Mutter Kynane (Kynna) des Philippos II. war, vermählte; diese nahm dann den Namen Eurydike an (Arr. succ. Alex. 4. 5. 22. Dexipp. frg. 1. Diod. XVIII 16, 1. 22, 1. 29, 1). Nach dem unglücklichen Ausgange des Zuges des Perdikkas gegen Ägypten kam A. unter die Vormundschaft des neuen Reichsverwesers Antipatros, nachdem eine von Eurydike gegen diesen hervorgerufene Bewegung im makedonischen Heere gedämpft worden war, und folgte ihm, ebenso wie Roxane mit ihrem jungen Sohne Alexander, nach Europa (Arr. succ. Alex. 31ff. 44. Diod. XVIII 39, 3ff.). Nach dem Tode des Antipatros 319 übernahm die Reichsverweserschaft für die Könige Polysperchon, der bald in Zerwürfnis mit Kassandros, dem Sohne des Antipatros, geriet. A. galt damals, besonders in Makedonien und Griechenland, wohl noch als der eigentliche Vertreter des Königshauses, wie aus dem die Freiheit der griechischen Staaten betreffenden Decret (Diod. XVIII 56) hervorgeht, [1249] und auch die Münzen mit Wahrscheinlichkeit schliessen lassen (vgl. auch Paus. I 10, 1). Doch zielte die damals zwischen Polysperchon und Olympias, die wegen ihrer Feindschaft gegen Antipatros und sein Haus in Epeiros weilte, eingeleitete Verbindung dahin, den jungen Sohn der Roxane, Alexander, unter Vormundschaft seiner Grossmutter, in den Vordergrund zu stellen (Diod. XVIII 49, 4. 57, 2). Unter dem Einflusse seiner Gemahlin Eurydike trat A. in offene Verbindung mit Kassandros, der einen erfolgreichen Zug nach Makedonien machte (Diod. XVIII 75, 1), und dem Eurydike sogar anstatt des Polysperchon im Namen des A. die Reichsverweserschaft übertrug. Als Polysperchon mit Hülfe des Molosserkönigs Aiakides Olympias mit ihrem Enkel Alexander nach Makedonien zu führen versuchte, stellten sich ihm A. und Eurydike mit einem Heere entgegen, infolge des Abfalls der Makedonier jedoch gerieten sie in die Gewalt der Gegner und wurden auf Befehl der Olympias getötet, im Herbst 317 (Diod. XIX 11. Iust. XIV 5. Paus. I 11, 3f. Dur. frg. 24, FHG II 475. Euseb. I 229ff.; append. 27. 90. 221. Synk. 504. 513). Vgl. noch Droysen Gesch. d. Hellen. II 1. Niese Gesch. d. griech. u. mak. Staaten I 191ff.; über die Münzen des A., die besonders in Makedonien und Griechenland, doch auch im südöstlichen Kleinasien und Ägypten, geprägt worden sind und den gewöhnlichen Typus der Alexandermünzen tragen, L. Müller Num. d’Alex. le Grand 387ff. Waddington Rev. num. 1865, 7f. 20ff.

[Kaerst. ]