Anxurus, Beiname des Iuppiter, der in der Gegend der alten volskischen Stadt Anxur (Tarracina) im Verein mit der ländlichen Segensgöttin Feronia verehrt wurde (Vergil. Aen. VII 799). Servius bemerkt zu dieser Stelle, dass eine Quelle daselbst nach dem Gotte den Namen geführt und dass man ihn neben der Iuno Virgo, die Feronia genannt wurde, als bartlosen Jüngling dargestellt habe. Die Zusammenstellung mit Iuno, die der altitalischen Religion eigentümlich ist, haben wir wohl als die ursprüngliche zu betrachten, erst später wurde Iuno mit der in jener Gegend hochgefeierten Feronia identificiert. Die bildliche Darstellung auf Münzen der Gens Vibia (Cohen Méd. cons. Taf. XLI Vib. 13) bestätigt die Bemerkung des Scholiasten; sie zeigt einen jugendlichen, unbärtigen Gott im Blätterkranz (Stephani Nimbus und Strahlenkranz 18) mit gekreuzten Beinen auf einem Throne sitzend, den Oberkörper nackt, in der vorgestreckten Rechten eine Schale, die gehobene Linke sich oben auf das Scepter stützend; Beischrift Iovis Axur. Porphyrio zu Horat. Sat. I 5, 26 giebt den Nominativ Anxuris; Mommsen ergänzt auf einer Inschrift von Ulubrae Iovis Axo[rani...], CIL X 6483[WS 1]. S. auch Anxur Nr. 1.