8) Athenischer Bildhauer und Erzgiesser aus der zweiten Hälfte des 6. Jhdts., Sohn des Malers Eumares, Verfertiger der Ehrenbilder des Harmodios und Aristogeiton, die bald nach dem Sturz der Peisistratiden (Ol. 67, 3 = 510) auf dem athenischen Markt an einem als Orchestra bezeichneten Platz aufgestellt, aber von Xerxes (Ol. 75, 1 = 480) entführt und später von Alexander d. Gr. oder einem seiner Nachfolger den Athenern zurückgegeben wurden. Ob die aus Pal. Farnese nach Neapel gelangten Statuen, in welchen C. Friederichs eine Copie dieser Gruppe erkannt hat, nach dem Original des A. oder nach der Nachbildung des Kritios und Nesiotes, die Ol. 75, 4 = 477 zum Ersatz der entführten Originalgruppe aufgestellt wurde, gearbeitet sind, ist noch nicht mit Sicherheit entschieden, Paus. I 8, 5. Plin. XXXIV 70. Marm. Par. 54. 70. Arrian. anab. III 16, 7. VII 19, 2. Valer. Max. II 10; vgl. Friederichs Arch. Ztg. 1859, 65ff. Friederichs-Wolters Gipsabg. nr. 121–124. Benndorf Ann. d. Inst. XXXIX 1867, 304 (Mon. d. Inst. VIII 46). Petersen Arch.-epigr. Mitt. [2354] III 76f. Michaelis Journ. of hell. stud. V 146 pl. 48. Studniczka Arch. Jahrb. II 135ff. Graef Athen. Mitt. XV 111. Von einem Jugendwerk des A., einer von dem Vasenmaler Nearchos der Athene als Zehnten geweihten Statue, ist der als Postament dienende Pfeiler mit Künstler- und Weihinschrift im Perserschutt gefunden worden, CIA IV 373, 91. Robert Herm. XXII 129; die zugehörige Statue hat Studniczka in einer gleichfalls aus dem Perserschutt stammenden weiblichen Figur erkannt, Arch. Jahrb. II 141; Ant. Denkm. I 53, dazu Wolters Athen. Mitt. XIII 1888. Heberdey ebd. XV 1890, 126, doch wird die Zusammengehörigkeit von anderer Seite angezweifelt. E. Gardner Journ. of hell. stud. X 278.