2) Androtion, Verfasser eines Werkes über Landwirtschaft (γεωργικόν), in dem besonders die Baumcultur eingehend behandelt war (Theophr. h. pl. II 7, 2. 3; caus. pl. III 10, 4. Athen. III 75 d). Da ihn Theophrast bereits benützt hat, gehört er dem 4. Jhdt. an. Mit dem gleichnamigen Atthidographen Nr. 1 hat er nichts zu thun. Seine Heimat war schon Varro unbekannt, der ihn in seinem Katalog nennt (r. r. I 1, 9; vgl. Col. I 1, 10); schwerlich stammte er aus Athen (vgl. Oder bei Susemihl Litt.-Gesch. d. Alex. I 833, 15). Das von dem Grammatiker Tryphon (augusteische Zeit) in seiner Pflanzengeschichte benützte γεωργικόν des A. (vgl. Athen. III 75 d. 78a. 82c. XIV 650 e; an zwei Stellen hat Kaibel mit Recht A. hergestellt), das auch als Werk des Philippos oder Hegemon galt (Athen. III 75 d Ἀνδρoτίων δὲ ἢ Φίλιππoς ἢ Ἡγήμων ἐν τῷ Γεωργικῷ γένη συκῶν τάδε ἀναγράφει οὕτως κτλ.), war entweder eine hellenistische Neubearbeitung seines Werkes oder eine Fälschung auf seinen Namen; die aus ihm erhaltene Verwandlungssage des Titanen Sykeus in einen Feigenbaum ist sicher hellenistisch, vgl. Oder a. a. O.