Amaseia (Ἀμάσεια), Stadt im Pontos in einem tiefen, vom Iris durchflossenen Thalkessel, dessen linke, hochragende, felsige Begrenzung als Burg diente, so dass Strabon von dieser seiner Vaterstadt rühmt, sie vereinige die Vorteile einer Stadt und einer Feste (XII 561 eine ungewöhnlich eingehende Beschreibung; vgl. 547. 556). Nach dem Zerfall des Reiches des Mithradates, der ebenfalls in A. geboren war, im J. 63 v. Chr., schlug A. Bronzemünzen, die dann von Domitian bis Severus das kaiserliche Bild tragen und verschiedene Ehrenbezeichnungen wie μητρόπολις Πόντου, πρώτη τοῦ Πόντου u. a. enthalten. Head HN 423. Imhoof-Blumer Abhdl. Bayr. Akad. XVIII 3, 1890, 556: Aera Jahr 2 v. Chr. (s. oben S. 644f.). A. war die Residenz der pontischen Könige, deren Gräber dem Burgfelsen eingearbeitet sind. Von Wiederherstellung einiger öffentlicher Bauten spricht Procop (de aedif. III 7); vgl. Niket. Ann. 331. Leo Diacon. VI 59. Andere Erwähnungen bei Plin. n. h. VI 8. 10 (sicher identisch). Ptol. V 6, 9. Steph. Byz. Hierokl. 701. Procop. hist. arc. 18. Ältere Nachrichten über die vielbesuchte noch jetzt Amasia genannte Stadt s. bei Ritter Erdk. XVIII 154ff. Andres bei G. Hirschfeld Perthes’ Geogr. Jahrb. X 439. Am wichtigsten G. Perrot, Guillaume, Delbet Exploration de la Galatie et de la Bithynie Taf. 70ff. S. 366ff. Inschriften CIG 4168–4178. Perrot a. O. Bull. hell. VII 27. Ansichten Perrot Taf. 70f. Ein Plan bei H. Barth Reise von Trapezunt nach Scutari, Petermanns 3. Erg. Heft 1860, östl. Blatt.