Aliso. 1) Im J. 11 v. Chr. legte Drusus zur Sicherung der im inneren Germanien errungenen Erfolge am Zusammenfluss des Eliso (Ἐλίσων) und der Lupia (Lippe) ein Castell an (Dio LIV 33), aller Wahrscheinlichkeit nach das bei Velleius II 120 und Tac. ann. II 7 genannte A., das nach der Niederlage des Varus in die Hände der Germanen fiel. So lange die Römer im Innern Germaniens Krieg führten, musste ihnen dieser feste Platz von der grössten Wichtigkeit sein; die Verbindung mit dem Rhein war durch Dämme und Verschanzungen, welche Germanicus im J. 15 n. Chr. erneuerte, gesichert. Über [1497] die Lage des Castells ist viel gestritten worden. Für Elsen bei Neuhaus (unweit Paderborn) hat sich neuerdings auch Mommsen R. G. V 31 ausgesprochen, ebenso Zangemeister Westd. Ztschr. VI 236. Von sonstiger Litteratur, die sehr zahlreich ist, seien angeführt: Essellen Das römische Castell Aliso (1857). Giefers de Alisone Castello (1846) und in der Ztschr. f. vaterländ. Gesch. N.F. VII (Münster 1856). Knoke Kriegszüge des Germanicus 297ff. Hülsenbeck Das röm. Castell Aliso, Paderborn 1873. Asbach Rhein. Jahrb. LXXXV 21. Deppe Rhein. Jahrb. LXXXIX 87. v. Veith Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum des Vereins v. Altertumsfreunden im Rheinland (Bonn 1891) 122ff. Müllenhoff Deutsche Altertumskunde II 224. Das von Ptol. II 11, 14 unter den Städten des nördlichen Germaniens genannte Aleison scheint mit dem Römercastell identisch zu sein.