Ἀγγοθήκη, ein hölzernes, ehernes oder silbernes Gestell, um Amphoren, die wegen ihrer Form sonst nicht stehen konnten, aufzustellen; es war dreieckig, mit der erforderlichen Öffnung in der Mitte; nach Athen. V 210 c in Alexandria üblich. Die Grammatiker zweifelten, ob die bei älteren Schriftstellern (Lysias , Kallisthenes, Megasthenes, Daïmachos bei Athen. IV 153 e. V 199 c–f. 210 a. b. Harpocr. s. ἐγγυθήκη) vorkommende ἐγγυθήκη mit ἀ. identisch sei; Athen. V 210 c. Bekk. Anecd. 245, 25. Etym. M. s. ἐγγυθήκη. Dieselbe erscheint zwar in den angeführten Stellen eher als ein Untersatz für metallene Kratere, Kessel, τρύβλια, auch für mehrere Gefässe (vgl. auch Schol. Clem. Al. p. 122 Kl.). Dass aber solchen Prachtgeräten auch ein einfacheres Hausgerät für Amphoren entsprach, wird bezeugt durch das römische incitega, machinula, in qua constituebatur in convivio vini amphora, de qua subinde deferrentur vina (Fest. ep. 107); dies ist die ἀ., während der Name nur von ἐγγυθήκη kommen kann; in der Quelle des Festus stand vielleicht oder sollte stehen incuteca oder inguteca (Jordan Krit. Beitr. 72). Die Litteratur über incitega bei Saalfeld Tens. italogr. s. v.; dazu Keller Lat. Volksetymologie 82. Das unverständliche ἐγγυθήκη ist, obwohl als älter bezeugt, doch wohl nur eine Entstellung von ἀ.. Ähnliches bezeichnen ὑποκρατήριον, ὑποκρατηρίδιον, ἐπίστατον. Abbildungen derartiger Vorrichtungen Passeri Lucern. II 99. Malmusi Mus. Lapid. Moden. LXIV (vgl. Heydemann Mitteil. aus d. Antikensamml. in Ob.- u. Mittelitalien 51, 2). Bursian Aventicum 40, Taf. XII 9. Smith Dict. of gr. and rom. ant. s. incitega. Auf einem pompeianischen Bilde (Not. d. Scavi 1882, 322) ist eine Amphora mit einem Strick an einem Gerüst von Stäben befestigt.