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Rückleben (Uhland)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Ludwig Uhland
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Titel: Rückleben
Untertitel:
aus: Gedichte von Ludwig Uhland, Seite 119
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1815
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München = Commons.
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Rückleben.


An Ihrem Grabe kniet’ ich, festgebunden,
Und senkte tief den Geist in’s Todtenreich.
Zum Himmel reichte nicht mein Blick, es stunden
Des Wiedersehens Bilder fern und bleich.

5
Da so ich vorwärts Grauen nur gefunden,

Vergangne Tage, flüchtet’ ich zu euch;
Ich ließ den Sarg des Grabes Nacht entheben,
Zurück Sie tragen in das schöne Leben.

Schon huben sich die bleichen Augenlieder,

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Ihr Auge schmachtete zu mir empor;

Bald strebten auf die frischverjüngten Glieder,
Sie schwebte blühend in der Schwestern Chor;
Der Liebe goldne Stunden traten wieder,
Selbst mit des ersten Kusses Lust, hervor:

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Bis sich verlor Ihr Leben und das meine

In sel’ger Kindheit Duft und Morgenscheine.