Polnische Dichtung in deutschem Gewande/Mer de glace
Bin ich der stummen Welt des Styx genaht
An Geisterhand auf tiefverschneitem Pfad?
Zu Eis, zur Himmelstreppe: Mer de glace?
Daß Erdenfrost sie hier in Bande schlug?
Eisschollen bilden Wänd’ und Korridor;
Der Hauch, der an der Decke fest gefror,
Wie Mitleidsthränen kühl herniederfällt.
Noch donnernd die Lawine wiederhallt,
Noch braust der Gießbach, rauscht der Tannenwald.
Noch dringt das Licht durch Gletscherspalten ein,
In Regenbogenglanz mit Azurschein,
Ob es mich grüßen aus dem – Jenseits soll
Mit Himmelsglanz, wie ihn die Seele sieht,
Wenn aus den Banden sie des Leibes flieht?
Jetzt dunkelt Nacht. Nur an der Wölbung fern
Da jäh erweitern sich die Wänd’ im Eis
Und hell und heller tagt es rings im Kreis,
Bis wieder vor der Grotte Bogenthor
Das Alpenpanorama tritt hervor.
Indes zu Rüste sich die Sonne neigt.