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O Mädchen, Mädchen, schläfst du schon?

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Robert Burns
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: O Mädchen, Mädchen, schläfst du schon?
Untertitel:
aus: Lieder und Balladen,
S. 91–92
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1795
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: A. Hofmann und Comp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld
Originaltitel: O Let Me In Thes Ae Night / Her Answer
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
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[91]

 O, Mädchen, Mädchen, schläfst Du schon?


O, Mädchen, Mädchen, schläfst Du schon?
O, sprich nicht meiner Liebe Hohn,
Ich geh’ nicht ohne Kuß davon,
     Ich möchte gern hinein, Herz!

5
          O, laß mich ein nur diese Nacht,

               Nur diese, diese, diese Nacht,
          Hab’ Mitleid, ach, nur diese Nacht,
               Steh’ auf und laß mich ein, Herz!

Hörst Du den rauhen Winterwind?

10
Die Sternlein all’ erloschen sind,

’S ist kalt und naß, hab’ Mitleid, Kind,
     Und schütz’ mich vor dem Frost, Herz!

Der Sturm faßt mich so eisig an,
Die ganze Nacht der Regen rann;

15
O, Mädchen, Du bist Schuld daran

     Daß ich so elend bin, Herz!

          O, laß mich ein nur diese Nacht,
               Nur diese, diese, diese Nacht;
          Hab’ Mitleid, ach, nur diese Nacht,

20
               Steh’ auf und laß mich ein, Herz!


 [92] Ihre Antwort:

O, nicht von Wind und Regen sprich,
Noch, daß ich elend machte Dich,
Geh’ heim, geh’ heim, verlasse mich
     Ich mache Dir nicht auf, Herz!

25
          Ich sage Dir, in dieser Nacht,

               In dieser, dieser, dieser Nacht,
          Ich sage Dir in dieser Nacht
               Mach’ ich Dir nimmer auf, Herz!

Der Sturm, der um den Wand’rer brüllt,

30
Der Regen, der den Weg ausfüllt,

Ist Nichts zu dem, was ich gefühlt
     Als Du betrogen mich, Herz!

Die schönste Blume, zart und traut,
Zertreten nun wie schlechtes Kraut,

35
Hat mir erzählt mit stummem Laut

     Mein Schicksal sei wie ihr’s; Herz!

Das Vöglein in dem grünen Laub,
Ist nun des Vogelstellers Raub,
Sein Schicksal ist das meine, glaub’,

40
     Und das verdank’ ich Dir, Herz!


          Ich sage Dir, in dieser Nacht,
               In dieser, dieser, dieser Nacht,
          Ich sage Dir in dieser Nacht
               Mach’ ich Dir nimmer auf, Herz!