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Mutterliebe der Spinne

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Mutterliebe der Spinne
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 31, S. 414
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1855
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[414] Mutterliebe der Spinne. Die Spinne, die aller Welt „spinnefeind“ ist und von keinem Menschen geliebt wird, außer von einigen wilden Völkern, denen recht fette Kreuzspinnen wahre Leckerbissen sind, die Spinne ist gleichwohl als Mutter ein wahres Muster von aufopfernder Zärtlichkeit. Man mag ihr einen Fuß nach dem andern ausreißen, sie läßt das zart gesponnene Nest nicht los, in welches sie ihre Eier gesponnen. Reißt man ihr das Nest geschickt so weg, daß sie nicht verletzt wird, scheint sie sofort vor Schmerz erstarrt und wickelt ihre zitternden Glieder zusammen, ohne sich dann weiter zu rühren oder je wieder ein Lebenszeichen von sich zu gehen. Schiebt man ihr das Nest mit den Eiern wieder so zu, daß sie es gewahr wird, bekommt sie plötzlich alle ihre Lebenskraft und ihren Todesmuth wieder, womit sie den wieder[WS 1] ergriffenen Schatz vertheidigt und festhält. Das Nest von ihr zu entfernen, ist sehr schwer, da sie sich in der Regel den ganzen Kopf eher abreißen, als es los läßt. Sonach wird wohl keine Spinnenmutter so vornehm sein, ihre Kinder in Pension zu geben.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: wideer