Monument Moors des Räubers
Monument
Moors des Räubers.
Vollendet!
Heil dir! Vollendet!
Majestätischer Sünder!
Deine furchtbare Rolle vollbracht.
Deines Geschlechts Beginner und Ender!
Seltner Sohn ihrer schröklichsten Laune,
Erhabner Verstoß der Mutter Natur!
Durch wolkigte Nacht ein prächtiger Bliz!
Geizig schlingt ihn der Rachen der Nacht!
Unter seiner verderbenden Pracht!
Aber Heil dir! vollendet!
Deine furchtbare Rolle vollbracht!
Modre – verstieb
In der Wiege des offnen Himmels!
Fürchterlich jedem Sünder zur Schau,
Heißer Ruhmsucht furchtbare Schranke steigt!
Siehe! der Ewigkeit übergibt dich die Schande!
Zu den Sternen des Ruhms
Klimmst du auf den Schultern der Schande!
Und dich reicht – die Bewunderung.
Nassen Auges an deinem schauernden Grabe
Männer vorüber –
Freue dich der Thräne der Männer,
Nassen Auges an deinem schauernden Grabe
Jüngst ein Mädchen vorüber,
Hörte die furchtbare Kunde
Deiner Thaten vom steinernen Herold,
Wischte die Thräne nicht ab.
Ferne stand ich – sah die Perle fallen,
Und ich rief ihr: Amalia!
Jünglinge! Jünglinge!
Lernt behutsamer spielen.
Störrig knirscht in den Zügel das Sonnenroß,
Wie’s am Seile des Meisters
Erd und Himmel in sanfterem Schwunge wiegt,
Erd und Himmel in lodernden Brand!
Unterging in den Trümmern
Reizet dich das Mal meines Räubers?
War wie du glüenden thatenlechzenden Herzens,
War wie du des himmlischen Genius Kind.
Aber du lächelst und gehst –
Moorn den Räuber findest du nicht –
Steh und lächle nicht Jüngling!
Seine Sünde lebt – lebt seine Schande,
Räuber Moor nur – ihr Name nicht.