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Auf Chloes Geburtstag den 4. Januar

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Christoph Friedrich Haug oder Ferdinand Friedrich Pfeifer[1]
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Titel: Auf Chloes Geburtstag
Untertitel: den 4. Januar
aus: Anthologie auf das Jahr 1782, S. 181 – 183
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1782
Verlag: J. B. Metzler
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Indexseite
[181]
Auf Chloes Geburtstag
den 4. Januar.


Ein schöner Tag entsteigt dem Meere!
     Zwar kalt und trüb und überschneyt
     Schrökt uns sein Anblick schon: doch heut
Behaupt ich, was du willst, behaupt ich dir zur Ehre,

5
     Der allerschönste Tag im May

     Kommt lange nicht dem Wintertage bey!

May wars, als einst dem blauen Meere
     Frau Venus lobesan entstieg!
Schön blieb der Tag zu ihrer Ehre

10
     Und Monath May behielt den Sieg.

Die Götter prahlten mit dem Weibe,
     Das ihre Macht vereint erschuf:
Da zürnte die Natur, und sprach: zum Zeitvertreibe

[182]

     Schaff ich ein schönres Ding, und nur aus Schnee – Seht zu,

15
     Ihr Herren insgesamt! – Sie schuf, und da wardst du!


Doch, liebes Mädchen! komm, und laß die Narren stehen,
     Du bist zu schön zur Schmeicheley!
Man mag sie, wie man will, auf alle Seiten drehen,
     So ist sie, leider! nicht mehr neu!

20
Mein Herz verlangt noch mehr als nur dich schön zu sehen,

     Wann diese Schönheit gleich mein schwächres Aug entzükt:
     Die Freundschaft wünscht dir: Sey beglükt!

Der Mädchen Glük – darf ich es wagen,
Worinn ihr Glük besteht, dir nur ins Ohr zu sagen?

[183]
25
     Du weißst’s doch selbst! – bald sey es dein!

Ihm folgen Jahre voll von Freuden
Ihm folg ein Leben zum beneiden,
     Und ewig soll diß Leben seyn.
Dann müsse sich ein Freund bey deiner Freude freu’n,

30
     Und dieser Plaz bey dir – sey mein!


G.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Die Autorschaft des Textes ist nicht zu hundert Prozent geklärt, da sich die Chiffre G. nicht mit Sicherheit einem bestimmten Schriftsteller zuordnen lässt.
    Eduard Bülow kann die Chiffre keinem bestimmten Autor zuordnen.
    Eduard Boas vermutet Ferdinand Friedrich Pfeifer als Autor.
    Edmund Goetze hingegen schreibt die Chiffre G. (sowie die Chiffren Ha. und U.) Johann Christoph Friedrich Haug zu. Aus diesen Chiffren kann auch der Name "Haug" gebildet werden.
    Genaueres in:
    • Edmund Goetze: Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen von Karl Goedeke. Zweite ganz neu bearbeitete Auflage. Fünfter Band - Vom siebenjährigen bis zum Weltkriege. Zweite Abteilung. Dresden: Verlag von L. Ehlermann, 1893, Seite 165f.
    • Eduard Boas; Wendelin von Maltzahn (Hrsg.): Schiller’s Jugendjahre. – Zweiter Band. Hannover: Carl Rümpler, 1856. Seite 205 f.
    • Friedrich Schiller; Eduard Bülow (Hrsg.): Anthologie auf das Jahr 1782 von Friedrich Schiller — Mit einer einleitenden Abhandlung über das Dämonische und einem Anhange neu herausgegeben von Eduard Bülow. Heidelberg: Verlag von Bangel & Schmitt; Hoffmeister’sche Univ.-Buchhandlung, 1850. Seite XXXIX. f.