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Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft

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Titel: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft.
Untertitel: erschienen in der Reihe: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens
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Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: in Kommission bei Carl Tittmann
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Erscheinungsort: Dresden
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[I]
Mitteilungen
des
Vereins für Geschichte Dresdens.

Achtes Heft.



Dresden,
in Kommission bei Carl Tittmann.
1888
[II]
Inhalt
  Seite
I. Der Nachlaß des kursächsischen Premierministers Reichsgrafen Heinrich von Brühl. Von A. Neidhardt, Oberappellationsrat a. D. 1
II. Geschichte des Dresdner Christmarkts. Von A. Hantzsch, Bürgerschullehrer 27
III. Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. Von Demselben 64
IV. „Verehrungen“ des Rates zu Dresden an hohe Beamte 1680 bis 1718 93
V. Die Geistlichkeit der Superintendentur Dresden im Jahre 1578. Von Dr. G. Müller, Gymnasialoberlehrer 98
VI. Vereinsnachrichten 1883-1887 106
VII. Mitgliederverzeichnis 111
[93]
IV.
„Verehrungen“ des Rathes zu Dresden
an hohe Beamte
1680 — 1718.

Die nachstehenden Ausgabeposten sind aus den Kämmereirechnungen der Stadt Dresden für die Jahre 1680 bis 1718 gezogen und meist wörtlich, nur mit Anwendung neuerer Rechtschreibung, wiedergegeben. In der Zeit vor- und nachher finden sich ähnliche Posten nicht. Die Rechnungen erstrecken sich jedesmal vom 1. Mai des angegebenen bis zum 1. Mai des folgenden Jahres.

1680.
257 fl. 3 gr. sind dem kurf. sächs. Oberhofmarschall Herrn Friedrich
  Adolph von Haugwitz um Recommendation gemeiner
  Stadt Angelegenheiten verehrt worden, den
  17. März 1681.
1681.
457 fl. 3 gr. dem kurf. Kammerdirektor von Bose wegen
  bevorgestandener Einquartierung der 8 Kompagnien
  zu Fuß an 200 Speziesdukaten.
228 fl. 12 gr. Herrn Generalfeldmarschall Rüdiger von der
  Goltz, um einige Linderung der großen Einquartierung
  zu erhalten, an 200 Speziesthalern verehrt.
1682.
228 fl. 12 gr. Herrn General-Feldmarschall-Lieutenant Flemming
  zur Verehrung wegen Abwend- oder Erleichterung
  der neuen Quartierbeschwerden.
[94]
1685.
1428 fl. 10 gr. als 237 Thlr. 22 gr. an Golde dem Herrn Geheimen
  Raths-Directori Herrn Nicol Freiherrn
  von Gersdorff und 1012 Thlr. dem Herrn
  Geheimen Kriegsrath und Kammer-Directori Christoph
  Dietrich Bosen für dero Bemühung, die Remedur
  hiesiger Garnison betr.
1689.
166 fl. 20 gr. an etlichen Donativen für Abwendung der
  prätendirten Defension Wartegelder an einige hohe
  Ministros.
1691.
300 fl. - gr. zum Präsent dem Herrn Kanzler von Pöllnitz
  an 100 Dukaten, um bei künftiger Zeit erhaltener
  Konfirmation der Privilegien zu assistiren.
228 fl. 12 gr. dem Herrn Geheimen Kriegsrath Bosen für
  Abwendung der angedrohten Einquartierung derer
  Cadets und reitenden Trabanten.
1692.
1142 fl. 18 gr. dem Herrn Geheimen Kriegsrath und Generalcommissario
  Dietrich von Bosen um Abwendung der
  bereits gnädigst anbefohlenen wirklichen Einquartierung
  der Garnison allhier zur Verehrung den 26. Juli.
1693.
861 fl. 15 gr. an Verehrungen dem Herrn Oberhofmarschall von
  Haugwitz und andern in E. E. Raths Angelegenheit,
  die Uebermaße der Steuerschocke betr.
1694.
82 fl. 4 gr. 8 Pf. an 2 Eimern 4 Maß Sekt, welcher Sr.
  Exzellenz dem Herrn Generalfeldmarschall
  Johann Adam von Schöning bei seiner
  Wiederkunft verehrt worden.
508 fl. 6 gr. an 4 silbernen Wandleuchtern dem kurf. sächs.
  Geheimen Rathe und Kanzler Herrn Ludwig Ernst

[95]

                  von Pöllnitz zur Dankbarkeit, weil er in des
  Raths und gemeiner Stadt Angelegenheit vielfältig
  angegangen und bemüht worden.
1695.
228 fl. 12 gr. dem jetzigen Vicekammerpräsidenten Herrn Georg
  Rudolph von Schönberg wegen unterschiedlicher
  des Raths angelegenen Sachen, sonderlich in der
  Spitznerischen[1] Unrichtigkeit, erwiesenen Affektion.
1696.
122 fl. 12 gr. für 1 Faß Anno 1666 gewachsenen Wein, welcher
  Sr. Excellenz dem kurf. sächs. Generalfeldzeugmeister
  Herrn Grafen Reußen wegen anwendender
  Angelegenheit zur Einstellung bisheriger beschwerlicher
  Einquartierung verehrt worden, den 30. Nov.
1697.
457 fl. 3 gr. dem Herrn Generallieutenant Cuno Christophen
  von Birckholz für gehabte viele Bemühung wegen
  in etwas erleichterten Einquartierung, den 23. Okt.
1699.
304 fl. 16 gr. an 100 Dukaten, so dem kgl. poln. und kurf. sächs.
  Geheimen Rathe Herrn von Beichlingen über
  die von Herrn Bürgermeister Dornblüthen im Sept.
  1697 offerirten 50 Dukaten für die ausgewirkte
  Unterschrift und allergnädigste Konfirmation des
  Raths und gemeiner Stadt Privilegien zur
  Diskretion präsentirt worden.
1700.
342 fl. 18 gr. an 300 Thlr. als ein Donativ dem Geheimen
  Kriegsrathe Herrn Friedrich Kühlewein für
  unterschiedene der Stadt bis anhero erwiesene
  Affektion.
[96]
1701.
228 fl. 12 gr. an 200 Thlr. demselben, weil er sich in Einquartierungssachen
  „der armen Bürgerschaft Anliegen zu
  Herzen gehen lassen.“
1702.
228 fl. 12 gr. so dem Hof- und Assistenzrathe Herrn Dr. George
  Gottlieb Rittern zu einer Erkenntlichkeit verehrt
  worden
228 fl. 12 gr. dem Herrn Geheimen und Geheimen Kriegs-Rathe
  Friedrich Kühlewein zur Diskretion und für
  unterschiedene, wegen seitheriger abgewandter
  Naturalverpflegung der Garnison u. s. w. geleisteten
  großen Dienste und Bemühungen.
  1523 fl. 17 gr. Präsent an den Statthalter Egon Fürsten
  zu Fürstenberg wegen Schutzes der städtischen
  Privilegien etc. wird von diesem zurückgegeben, „weil man wol
  in andern Occasionen einander beneficiren könnte.“ Ebenso
  wird ein dem Geheimen Kriegsrathe und Generalaccisinspektor
  Magnus Adolph Freiherrn von Hoymb zugedachtes Geschenk
  von 342 fl. 18 gr. (300 Thlr.) von diesem zurückgewiesen.
1703.
1142 fl. 18 gr. dem jetzigen Oberhofmarschall Herrn August Ferdinand
  Pflugen pro impetranda benevolentia,
  dann
228 fl. 12 gr. dem Herrn Geheimen Kriegsrath Kühlewein für
  die bisherige Verschonung mit der Naturalverpflegung,
  und
 27 fl.  9 gr. dem Herrn Kammerschreiber Fritzschen als des
  Herrn Oberhofmarschalls Considenten verehrt.
1704.
342 fl. 18 gr. dem Oberküchenmeister Herrn Philipp Ferdinand
  von Reiboldt, nachdem er als Hofmarschall zu
  Ihrer Majestät in Polen zu gehen im Begriff gewesen,
  zu Recommendation gemeiner Stadt Angelegenheiten
  durch den Kämmerer Vierchen als ein
  Präsent überbringen lassen.
[97]
1705.
571 fl. 9 gr. dem Herrn Geheimen Rath Bernhard Zechen, daß
  er des Publici Anliegen seither günstig angehört und
  man den weitern unterthänigen Vortrag wegen der
  erhöhten Bieraccise, ingleichen des bevorstehenden
  Holzmangels, wie auch der Stadt Bewachung von
  hiesiger Bürgerschaft nicht ohne Effekt zu sein hofft.
1708.
741 fl. 9 gr. als 626 fl. 19 gr. an 200 Speziesdukaten dem
  jetzigen General und Gouverneur Grafen von
  Flemming, damit hiesige Stadt mit ihrer habenden
  Nothdurft und Anliegen gehört und in Schutz
  gehalten werde, und weil er sich bis dato bereits
  sehr gnädig und behilflich erzeigt, als ein Donativ
  zur Erkenntlichkeit, und dann 114 fl.6 gr. in
  dessen Kanzlei.
1712.
628 fl. 12 gr. als ein Donativ von 200 Speziesdukaten samt
  18 gr. nach jetziger Zeit von jedem Stück l'agio
  gerechnet dem jetzigen Gouverneur und General
  Herrn Jano von Eberstedt bei Antritt seines
  Amts zu besserer Gewinnung seines Faveurs gegen
  die Stadt und Bürgerschaft.
1718.
1142 fl. 18 gr. Donativ an den Geheimen Rath und Kabinetsminister
  Herrn Baron von Manteuffel wegen
  gesuchter Assistirung in des Raths Angelegenheit,
  die Kommunsteuerschocke betr.

[98]
V.
Die Geistlichkeit der Superintendentur Dresden
im Jahre 1578.
Von
Dr. Georg Müller,
Gymnasialoberlehrer.

Die Lokalvisitationen im Kurfürstentume Sachsen hatten durch den Erlaß vom 12. Mai 1578[2] eine genaue Regelung erfahren, deren sorgfältige Handhabung bereits die Verhandlungen im Herbste desselben Jahres zeigen. Wie die Akten[3] über dieselben uns einen interessanten Einblick in den Zustand von Kirche und Schule gestatten und manchen Beitrag zur Kulturgeschichte bieten, so enthalten sie über die persönlichen Verhältnisse der einzelnen Pfarrer mehr oder weniger eingehende Mitteilungen, welche den Lebensgang und die Amtswirksamkeit näher schildern. Da diese Protokolle die uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel vielfach berichtigen und ergänzen, so stelle ich im Folgenden eine Reihe von Angaben über die Geistlichkeit der Superintendentur Dresden zusammen und verweise kurz auf das wichtigste einschlagende Buch: A. H. Kreyßig, Album der evangelisch-lutherischen Geistlichen im Königreiche Sachsen von der Reformationszeit bis zur Gegenwart. Dresden 1883.

An der Spitze der Ephorie stand beinahe seit Einführung der Reformation der Superintendent und Pfarrer an der Kreuzkirche [99] Daniel Greser. Daß fast ein halbes Jahrhundert die Leitung dieses besonders wichtigen Sprengels seiner bewährten Hand anvertraut war, mußte viel zur Festigung der neuen Verhältnisse beitragen. Hier wird er nur mit den wenigen Worten erwähnt: Daniel Greser, ist alt 74 Jhar, vorrichtet noch seine Predigten ohne Klage.

D 111. Kreyßig, S. 102. Vgl. über ihn meine Skizze in der Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft und kirchliches Leben, herausgegeben von Luthardt Jahrgang 1887, Heft 4, S. 180-197.

Neben ihm wirkten in der Stadt Dresden folgende Geistliche:

Petrus Glaser, Prediger zu Unser Lieben Frauen; er hatte in Wittenberg und Leipzig studiert, war 3 Jahre Diakonus zu Großenhain und Pfarrer zu Reinersdorf, seit 26 Jahren in Dresden

D 111. Kreyßig, S. 103. 102. 180. 429.

An der Kreuzkirche werden folgende vier Diakonen genannt:

1. Anton Rudolf aus Hirschberg, 60 Jahre alt, 1535 in Wittenberg inskribiert, von 1540 an 9 Jahre Lehrer an der Kreuzschule, im geistlichen Amte 29 Jahre.

D 111. Kreyßig, S. 103. Vgl. Dresdner Ratsarchiv D.XXa. Bl. 3. 4.

2. Christoph Lutz aus Dresden, 47 Jahre alt, hat 3½ Jahre in Wittenberg studiert, 4 Jahre Baccalaureus und Supremus an der Kreuzschule, 19 Jahre im Amt.

D 111. Kreyßig, S. 103.

3. Lukas Frost aus Dresden, 50 Jahre alt, in Pforta 6 Jahre, auf der Universität Leipzig 3 Jahre, 4 Jahre Schulmeister in Dresden-Neustadt, 4 Jahre dort Diakon, ins 17. Jahr Diakon an der Kreuzkirche.

D 111. Kreyßig, S. 103. Vgl. auch Dresdner Ratsarchiv D.XXa. 40 fl. Bl. 4.

4. Hieronymus Greser aus Gießen, 44 Jahre alt, hat auf den Universitäten Wittenberg und Marburg studiert, in Kötzschenbroda 5 Jahre Pfarrer, in Dresden 14 Jahre Diakonus.

D 111. Kreyßig, S. 103. 244.

Dresden-Neustadt: Pfarrer M. Joachim Craniueldus

D 134. Kreyßig, S. 107.

Diakonus: M. Fridericus Zorlerus.

D 134. Kreyßig, S. 107.

[100] Außerhalb der Stadt bestand der Sprengel aus 5 Städten (Dippoldiswalde, Rabenau, Radeberg, Tharandt, Wilsdruff) und 47 Dörfern. Der besseren Übersicht wegen führe ich im Folgenden die Orte in alphabetischer Reihenfolge an.

Bärnsdorf. Georg Wegener, hier 25 Jahre.

D 149. Kreyßig, S. 22. Die Richtigkeit der Angabe, daß er 1553 hier Pfarrer geworden sei, wird durch einen Vertrag aus diesem Jahre bestätigt. Vgl. M 1, Bl. 286b.

Brießnitz. M. Fabian Krüger aus Forst in der Niederlausitz, 50 Jahre alt, 3 Jahre auf der Universität Leipzig, ½ Jahr in Wittenberg, 4 Jahre Diakonus in Dresden, 8 Jahre hier.

D 143. Kreyßig, S. 53. 103.

Constappel. Heinrich Franck aus Schandau, 23 Jahre alt, hat 3 Jahre in Leipzig studiert, hier im Amt seit einem Vierteljahr, aber noch nicht investirt.

D 122. Kreyßig, S. 74. Über seinen Vorgänger vgl. M 181. Ebenda ist der zweite evangelische Pfarrer Caspar Starcke erwähnt Bl. 185b.

Coswig. Matthäus Heber aus Dresden, 39 Jahre alt, 14 Jahre Pfarrer, 4 Jahre ad divum Bartholomaeum in Dresden, hier 10 Jahre.

D 147. Kreyßig, S. 76. 109.

Dippoldiswalde. Pfarrer: Basilius Francke Wilstorffensis, 54 Jahre alt, 3 Jahre auf der Universität Jena und Leipzig, 3 Jahre Pfarrer zu Leuben, 5 Jahre Diakonus in Dresden, hier 21 Jahre.

D 139. Kreyßig, S. 85. 103. 293.

Diakonus: Jakob Rheu aus Frankenberg, 48 Jahre alt, 1 Jahr auf der Universität Frankfurt a. d. O., 4 Jahre Schulmeister zu Dippoldiswalde und 8 Jahre zu Altenberg, 14 Jahre hier.

D 139. Kreyßig, S. 86.

Döhlen. Bartholomäus Künzelmann.

D 141. Kreyßig, S. 93.

Fördergersdorf (Girsdorf). Petrus Faber aus Eydhausen (bei Schweinfurt), 30 Jahre alt, 1 Jahr auf der Universität Wittenberg, 2 Jahre Pfarrer in Naundorf (Neudorf), 5 Jahre hier.

D 127b. Kreyßig, S. 135. 342.

Großerkmannsdorf. Valentin Dresler aus Radeberg, [101] 82 Jahre alt, 33 Jahre hier. „Mit dem man kan man von der lher vund studiis nicht mher handeln.“

D 165. M 883. Kreyßig, S. 181.

Großnaundorf. Franz Großmann aus Senftenberg, 48 Jahre alt, 21 Jahre im Amt, 6½ Jahre in Medingen, 2½ Jahre in Höckendorf, hier 7 Jahre.

D 157. Kreyßig, S. 185. 213.

Großröhrsdorf. M. Michael Fischer aus Dresden-Neustdt, 49 Jahre alt, 2 Jahre Diakonus zu Radeberg, hier 20 Jahre.

D 160. Kreyßig, S. 186. 418.

Grumbach. Michael Eywen aus Joachimsthal.

D 127. Kreyßig, S. 195. 543.

Grünberg bei Hermsdorf. Andreas Seydler.

D 153. Kreyßig, S. 192.

Höckendorf bei Edle Krone. M. Anton Glaser aus Dresden, auf der Universität Wittenberg 5 Jahre, hier ½ Jahr.

D 131b. Kreyßig, S. 214.

Höckendorf bei Königsbrück. Johann Großmann.

M 827. D 157. Kreyßig, S. 213.

Hosterwitz. M. Peter Keck von Schwarzbach aus Dippoldiswalde, 49 Jahre alt, 30 Jahre im Amte, erst in Pommern, dann 19 Jahre in Hosterwitz.

D 169. Kreyßig, S. 219.

Kaditz. Christoph Grisbach aus Dresden, 30 Jahre alt, 1 Jahr Pfarrer zu Schlackenwerth, 5 Jahre zu Tharandt, 3 Jahre hier.

D 146. Kreyßig, S. 224. 510.

Kesselsdorf. Gregorius Seitz aus Lausa, 26 Jahre alt, hat die Schulen zu Dresden und Freiberg besucht, 1 Jahr Pfarrer zu Naundorf, 2 Jahre zu Kesselsdorf.

D 125b. Kreyßig, S. 228. 342.

Kleinröhrsdorf. Paul Agricola, 53 Jahre alt, 2 Jahre Pfarrer in Coselitz, 25 Jahre hier.

D 161. Kreyßig, S. 233. 75.

Kleinwolmsdorf. Marcus Krahl.

D 165. Kreyßig, S. 234.

Kötzschenbroda. Sebastian Fröhlich.

D 147. Kreyßig, S. 244.

[102] Kreischa. Blasius Dörner aus Dippoldiswalde, 60 Jahre alt, ½ Jahr auf der Universität Leipzig, 3 Jahre Kantor und Schulmeister, 2 Jahre Pfarrer in Hartmannsdorf, hier 27 Jahre. Ziemlich gelehrt, gutes Zeugnis von der Gemeinde.

D 137a. Kreyßig, S. 247. 203.

Langebrück. Balthasar Wildener aus Meißen, 56 Jahre alt, 3 Jahre Diakonus in Guhelen (Kmehlen?), 10 Jahre Pfarrer in Grünberg, 21 Jahre hier.

D 152. Kreyßig, S. 253. 192.

Lausa. Martin Seitz aus Radeberg, 56 Jahre alt, hier 30 Jahre.

D 152. Kreyßig, S. 260.

Leuben. Gregorius Brendel aus Dresden, auf der Universität Wittenberg 3 Jahre, hier 11 Jahre.

D 136. Kreyßig, S. 293.

Leubnitz. Johannes Selner aus Naburg in der Pfalz, auf der Universität Wittenberg, dort auch Kantor, 6½ Jahre Kantor in Dresden, hier 19 Jahre.

D 135a. Kreyßig, S. 135a.

Lichtenberg. Leonhard Chus aus Ortrand, 53 Jahre alt, 29 Jahre hier. Diakonus: Gottfried Chus aus Pulsnitz, 29 Jahre alt, 5 Jahre im Amt.

D 159. Vgl. Kreyßig, S. 297. Sein Vorgänger war Georg Klett (vgl. unter Radeberg).

Lomnitz. Valentin Herrmann aus Dresden, 40 Jahre, 16 Jahre hier.

D 160. Kreyßig, S. 312. Sein Vorgänger war Valentin Peschmann (vgl. unter Wallroda).

Medingen. Laurentius Bartsch aus Lomnitz, 33 Jahre alt, im Amt (hier?) 14 Jahre.

D 151. Kreyßig, S. 324. Von früheren Geistlichen werden erwähnt Andreas Jäger (vgl. unter Ottendorf) und Franz Großmann (vgl. unter Groß-Naundorf).

Nieder-Ebersbach. Wolfgang Huter aus Leipzig, 43 Jahre alt, 22 Jahre im Amt, 1 Jahr in Leisnig, 9 Jahre in Reinersdorf, 12 Jahre hier.

D 150. Vgl. Kreyßig, S. 359. 290. 429.

Oberlichtenau. Caspar Hempel.

D 158. Kreyßig, S. 369. Nach M 401 ist Martin Rüdiger noch 1575 hier Pfarrer.

[103] Ottendorf bei Hermsdorf. Andreas Jäger aus Eilenburg, 60 Jahre alt, 5 Jahre Pfarrer in Medingen, 21 Jahre hier.

D 153. Kreyßig, S. 387. 324.

Pesterwitz. Martin Conrad aus Dresden, 48 Jahre alt, hat keine Universität besucht, hier 28 Jahre.

D 124. Kreyßig, S. 397. M 170.

Plauen bei Dresden. Matthias Hausotter aus Dresden-Neustadt, 34 Jahre alt, hat keine Universität besucht, 4 Jahre Pfarrer zu Fürstenwalde, hier 4 Jahre.

D 142a. Kreyßig, S. 405. 153. 109.

Possendorf. Johann Hestius aus Königshofen in Franken, 53 Jahre alt, 2 Jahre auf den Universitäten Erfurt und Wittenberg, 7 Jahre Rektor zu Dippoldiswalde, Radeberg und Frankenberg, 11 Jahre Pfarrer zu Rabenau, 14 Jahre hier.

D 138. Kreyßig, S. 417. 411. M 597 nennt ihn Johann Hardt.

Rabenau. Heinrich Frank von hier, 41 Jahre alt, ½ Jahr auf der Universität Wittenberg, 2 Jahre Schulmeister zu Schandau, hier 15 Jahre.

D 130. Kreyßig, S. 417.

Radeberg. Pfarrer: Georg Klett aus Kamenz, 57 Jahre alt, ½ Jahr Diakonus hier, 5 Jahre Pfarrer zu Lichtenberg, 28 Jahre hier.

D 163. Kreyßig, S. 417. 418. 297.

Diakonus: Donatus Meneo von hier, 32 Jahre alt, 9 Jahre Diakonus hier.

D 163. Kreyßig, S. 418.

Reichenberg. Gregorius Megenhofer von Linz, 36 Jahre alt, hier 10 Jahre.

D 148b. Kreyßig, S. 427. M 1, Bl. 762a nennt ihn G. Mehrhoffer.

Reichstädt. Christoph Riemer.

Kreyßig, S. 428.

Ruppendorf. Johannes Nagler aus Weida, 42 Jahre alt, 1 Jahr auf der Universität Wittenberg, 5 Jahre Schulmeister zu Dippoldiswalde, hier 21 Jahre.

D 131a. Kreyßig, S. 450.

Schönfeld bei Pillnitz. Oswald Gottwaldt von Hilperhausen [104] in Franken, 37 Jahre alt, 2 Jahre Diakonus in Altenberg, 6 Jahre hier Pfarrer.

D 167. Kreyßig, S. 470.

Seifersdorf bei Rabenau. M. Georg Graubitz aus Dresden, 46 Jahre alt, 5 Jahre auf den Universitäten Leipzig und Wittenberg, 5 Jahre Supremus in Dresden, hier 15 Jahre.

D 140b. Kreyßig, S. 140. Im Jahre 1563 bewarb er sich bei dem Rate zu Dresden um das Pfarramt zu Plauen. Dresdner Ratsarchiv D. I. Bl. 215.

Seifersdorf bei Radeberg. Zacharias Zimmermann.

D 154. Kreyßig, S. 477. 554.

Somsdorf. Johannes Strobach aus Neustadt, 56 Jahre alt, hat die Universität Leipzig besucht, in Rabenau 3 Jahre, hier 26 Jahre.

D 129b. Kreyßig, S. 484. 417.

Tharandt. Hieronymus Schumann aus Oschatz, 32 Jahre alt, Pförtner 6 Jahre, 6 Jahre auf der Universität Leipzig, hier 4 Jahre.

D 126b. Kreyßig, S. 511.

Unkersdorf. Johannes Vnderheil von Wilsdorff, 60 Jahre alt, hat keine Universität besucht, hier 34 Jahre.

D 124. M 684. Kreyßig, S. 519.

Wachau. M. Johannes, 30 Jahre alt, 7 Jahre hier.

D 155. Kreyßig, S. 522.

Wallroda. Valentin Peschmann aus Lichtenstein, 56 Jahre alt, 1 Jahr in Pulsnitz Diakonus, 9½ Jahre Pfarrer zu Lomnitz, 17 Jahre hier.

D 162. M 438. Kreyßig, S. 529. 415. 312.

Weesenstein. Matthäus Justus aus Meißen, 32 Jahre alt, auf der Universität Leipzig 2 Jahre, Pädagogus etlicher vom Adel 3 Jahre, hier 5½ Jahre.

D 136. Kreyßig, S. 530, vgl. S. 59. Nach dem Visitationsbericht vom Jahre 1575 ist er „Hoffprediger bey denen von Bünau“. M 908. Ebenda Bl. 916 ff. befinden sich auch die Abschriften zweier Konfirmationsurkunden Bischof Johann VI. von Meißen vom 2. April 1504 und Bischof Johann VII. vom 1. Januar 1520. Vgl. bezüglich der ersteren Steche, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 1. Heft (Dresden, 1882), S. 94.

Weißig. Donat Lange aus Oschatz, 60 Jahre alt, 1 Jahr Diakonus zu St. Afra in Meißen, ½ Jahr Diakonus zu Radeberg, [105] 15 Jahre Pfarrer zu Schönfeld, 13 Jahre zu Putzkau, 6 Jahre wieder zu Schönfeld und 6 Jahre hier.

D 166. Kreyßig, S. 535. 3. 418. 470. 416.

Weistropp. Simon Handtschmann aus Ortrand, 48 Jahre alt, auf der Universität Wittenberg 4 Jahre, Schulmeister in Glashütte 4 Jahre, hier 26 Jahre.

D 123. Kreyßig, S. 533. M 194.

Wilschdorf bei Dresden. Georg Prockmann.

M 293. D 149. Kreyßig, S. 542.

Wilsdruff. Pfarrer ist Christoph Glaser aus Dresden, 44 Jahre alt, auf der Fürstenschule Meißen 6 Jahre, auf der Universität Leipzig 2 Jahre, Pfarrer in Bärenwalde bei Schneeberg 3 Jahre, zu Wilschdorf bei Stolpen 4 Jahre, hier 13 Jahre.

D 142b. Kreyßig, S. 544. 21.

Diakonus ist Melchior Bosa aus Nördlingen, 30 Jahre alt, auf der Universität Wittenberg 1 Jahr, hier 6 Jahre.

D 142b. Kreyßig, S. 544.

[106]
VI.
Vereinsnachrichten 1883-1887

Im Anschlusse an die Vereinsnachrichten im 4. Hefte dieser Mitteilungen ist über die Thätigkeit des Vereins in den letzten 5 Jahren Folgendes zu berichten:

Es ist in dem angegebenen Zeitraume das Bestreben des Vereins gewesen, seine Wirksamkeit, die sich früher im Wesentlichen auf die Pflege der Sammlungen und auf gegenseitige Anregung unter den Mitgliedern beschränkte, mehr nach außen hin zu erstrecken und insbesondere die Erforschung der heimatlichen Geschichte durch Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu fördern. In dieser Beziehung ist in den letzten 5 Jahren mehr geschehen als in dem ganzen vorhergegangenen 15jährigen Zeitraume seit dem Bestehen des Vereins. Es sind 4 neue Hefte (Heft 4-7), darunter ein Doppelheft der Mitteilungen des Vereins erschienen. Während Heft 4 eine Anzahl kleinerer Aufsätze enthielt, brachte Heft 5/6 eine Tages-Chronik der Ereignisse des siebenjährigen Krieges in Dresden aus der Feder des Ratsarchivars a. D. Heinze, die in einem an den Vorsitzenden gerichteten Schreiben des Generalfeldmarschalls Grafen Moltke (v. 4. März 1885), dem das Heft zugesandt worden war, als ein „wertvoller Beitrag zur Geschichte des siebenjährigen Krieges“ bezeichnet wird. Heft 7[WS 1] enthält eine Geschichte der Kreuzschule bis zur Reformation von Rektor Prof. Dr. Meltzer.

Weiter setzte der Verein im Jahre 1884 einen Preis von 300 Mark aus für die beste Bearbeitung einer „Geschichte des Dresdner Innungswesens bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.“ Es hat sich für diese Aufgabe ein Bearbeiter gefunden, auf dessen Wunsch die Ablieferungsfrist um ein Jahr, bis zum 1. Okt. 1886, [107] verlängert wurde. Leider ist es demselben auch bis jetzt noch nicht möglich gewesen, die Arbeit zu vollenden. Den ausgesetzten Preis hat der Verein erst nach der Ablieferung der Arbeit auszuzahlen beschlossen. - Endlich hat der Verein ein Honorar von 300 Mk. bewilligt für die Bearbeitung eines historischen Adreßbuchs von Dresden-Altstadt, das auf Grund der Geschoßbücher hergestellt werden und die Besitzer sämtlicher Häuser der Altstadt während der letzten 300 Jahre, wenn möglich mit Angabe der gezahlten Kaufpreise, enthalten soll; auch die Fertigstellung dieser Arbeit wird sich noch einige Zeit verzögern.

Eine neue Aufgabe hat der Vereien mit der Stiftung von Gedenktafeln für hervorragende Dresdner übernommen, von denen bis auf weiteres jährlich eine zur Ausführung gelangen soll. Die erste derselben wurde dem berühmten Sohne unsrer Stadt, dem Maler A. Ludwig Richter, gewidmet. Da sein Geburtshaus, das sich unzweifelhaft in der Friedrichstraße befunden hat, trotz eifrigster Nachforschung nicht mehr zu ermitteln war, wurde die Gedenktafel am Sterbehause Johannesstraße 1a, und zwar am Vorabende seines 83. Geburtstages, dem 27. September 1886, angebracht. Die Inschrift lautet:

Hier wohnte
seit 1881 und starb am 19. Juni 1884
der Maler
A. Ludwig Richter,
geboren zu Dresden am 28. Sept. 1803.

und trägt unten den Vermerk: Verein für Geschichte Dresdens 1886. Eine zweite Gedenktafel, mit gleichem Vermerk und der Inschrift:

Hier wohnte
seit 1711 und starb am 16. März 1738
George Bähr,
der Erbauer der Frauenkirche
geboren zu Fürstenwalde am 15. März 1666.

schmückt seit dem Sommer 1887 das Haus Seestraße 12. Beide Tafeln sind 1 m breit und 60 cm hoch und von der Bierlingschen Erzgießerei hier in Bronze gegossen; die Kosten belaufen sich für [108] jede auf 250 Mark. Für das Jahr 1888 ist eine Gedenktafel für den berühmten Goldschmied und Hofjuwelier August des Starken, Joh. Melchior Dinglinger, in Aussicht genommen.

Ferner hatte der Verein im letzten Jahre Gelegenheit, das Andenken des ersten hervorragenden Dresdner Stadtchronisten Antonius Weck zu ehren, indem er dessen Grabdenkmal übernahm. Dasselbe war bisher in der Petrikirche zu Bautzen aufgestellt, bei deren Erneuerung aber entfernt und nur durch die Bemühungen des Hrn. Prof. Dr. Steche vor der Zerstörung bewahrt worden. Dieses Denkmal, eine große bronzene Schrifttafel mit schwerer dekorativer Steinumrahmung und Unterbau, eine interessante Arbeit des 17. Jahrhunderts, hat der Verein nach Dresden schaffen und vorläufig im Flur des Hauses der Stadtbibliothek, Scheffelstr. 5, aufrichten lassen, wodurch ein Kostenaufwand von über 100 Mark entstanden ist.

Um für die Zukunft topographische Forschungen zu erleichtern und im allgemeinen den geschichtlichen Sinn anzuregen, ließ der Verein im März 1886 sowohl an das Baupolizeiamt als an die Maurer- und Zimmer-Innung und den Architektenverein das Ersuchen ergehen, dahin zu wirken, daß an neuen Gebäuden künftig die Jahreszahl der Erbauung angebracht werde.

Oeffentliche Vorträge, wie der Verein solche seit 1881 veranstaltet hatte, sind wiederum im Saale des Armenamts im Jahre 1883 von den Herren Stiftsprediger Schubert und Prof. Dr. Steche, 1886 von den Herren Oberlehrer Dr. G. Müller und Oberlehrer Flemming gehalten worden. Mit der Beschaffung eines größeren, auch für zahlreiche Gäste ausreichenden Vereinslokals fiel aber die Notwendigkeit der Veranstaltung solcher öffentlicher Vorträge weg.

Schon seit dem Frühjahr 1886 waren die Vereinssitzungen mancher Unzuträglichkeiten wegen nicht mehr in dem ermietheten Vereinslokale, Kleine Brüdergasse 19, II, sondern im Bibliothekarzimmer der Stadtbibliothek abgehalten worden. Für den 1. Oktober 1886 beschloß der Verein das Lokal, das einen übergroßen Teil der Einnahmen aufzehrte und verhältnismäßig wenig benutzbar war, zu kündigen. Durch das Wohlwollen des Rates [109] erhielt er die Erlaubnis, künftig seine Sitzungen in der Stadtbibliothek, für welche im Sommer genannten Jahres ein geräumiger Lesesaal hergestellt wurde, abzuhalten und daselbst auch seine Sammlungen aufzustellen. Die letzteren fanden einen sehr günstigen Platz im Bibliothekarzimmer und sind seit dem 2. Januar 1887 zugleich mit den städtischen Sammlungen während der Wintermonate jeden Sonntag von 11 bis 1 Uhr für Jedermann unentgeltlich zu besichtigen, wovon das Publikum lebhaften Gebrauch macht. Die Versammlungen finden seit dem 17. September 1886 im Lesesaale statt und sind seitdem fast immer von Mitgliedern und Gästen sehr zahlreich besucht gewesen.

Mit dem Einzuge des Vereins in die neuen Räume war von selbst der Anlaß zur Vereinigung der Büchersammlung des Vereins mit der Stadtbibliothek gegeben. So lange eine Stadtbibliothek nicht bestanden hatte, war die Vereinsbibliothek einem dringenden Bedürfnisse entgegengekommen. Da aber ihre Vermehrung nicht durch Ankäufe, sondern nur durch Schenkungen erfolgen konnte, sah sie sich bald von der 1881 gegründeten, mit guten Mitteln ausgestatteten Stadtbibliothek überflügelt und verlor ihr gegenüber die Berechtigung eines selbstständigen Fortbestandes. Der Verein beschloß daher in der Hauptversammlung am 14. Januar 1887, seine Bibliothek aufzulösen und diejenigen Bücher und Schriften, welche in der Stadtbibliothek noch nicht vorhanden seien, dieser zu überlassen, ihr auch die durch Schenkung oder Austausch künftig eingehenden Werke zuzuführen. Auf diese Weise ist die Stadtbibliothek in den Stand versetzt worden, viele Lücken namentlich an kleineren Schriften auszufüllen, und die Vereinigung hat damit zu einer wesentlichen Erleichterung und Förderung der ortsgeschichtlichen Forschungen geführt.

Die städtischen Behörden haben den Verein in wohlwollendster Weise auch während des verflossenen Zeitraums mit einem jährlichen Beiträge von 300 Mark unterstützt; ebenso hat die Generaldirektion der Kgl. Sammlungen wie bisher 25 Freikarten zur Verteilung an die Vereinsmitglieder gewährt.

Die Mitgliederzahl betrug im Jahre 1883 76, stieg dann bis Ende 1886 auf 89 und beläuft sich gegenwärtig auf 84.

[110] Die am 18. Januar 1888 beschlossenen neuen Satzungen des Vereins haben einige Erleichterungen in der Aufnahme von Mitgliedern, namentlich durch Aufhebung des Eintrittsgeldes, herbeigeführt. Durch diese Satzungen ist auch der bisherige Name „Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgegend“ in den kürzeren „Verein für Geschichte Dresdens“ umgewandelt worden.

Dresden, im Februar 1888.
Der Vorstand.
[III]
VII.
Mitgliederverzeichnis.


Richter, Dr. phil., Ratsarchivar, Vorsitzender
von Göphardt, Justizrat, Landgerichtsrat, erster Stellvertreter dess.
Meltzer, Prof., Dr. phil., Rektor, zweiter Stellvertreter desselben
Haug, Hauptstaatsarchivregistrator, Schriftführer,
Hantzsch, Bürgerschullehrer, Stellvertreter desselben,
Adam, Stadtbauamtssekretär, Kassenverwalter,
Schneider, Buchhändler, Sammlungsverwalter.


Apfelstedt, Dr. phil., Pastor (Leubnitz).
Arldt, Dr. med.
Beyer, Kassierer.
von Biedermann, W., Frhr., Dr. phil., Geh. Finanzrat a. D.
von Biedermann, M., Frhr., Generalmajor (Niederfrohna).
von Biedermann, D., Frhr., Privatus.
Bierling, F. A., Fabrikant.
Blochmann, Kommissionsrat (Loschwitz).
Böhme, Möbelhändler.
Bönisch, Bürgermeister.
Büttner, Maler.
Caro, Dr. phil., Hofapotheker
Deicke, Fabrikant, Hoflieferant.
Dibelius, Dr. theol., Konsistorialrat, Superintendent.
Estler, Fleischermeister.
Fiedler, Dr. med.,Geh. Medizinalrat.
Flath, Stadtrat a. D.
Franz, Apotheker.
Fürstenau, Professor, K. Kammermusikus.
Geier, Stadtrat.
Göhler, Pastor.
Grabowski, Stadtrat.
von Grumbkow, Hofbuchverleger.
Günther, Blumenfabrikant.
Gutwasser, Postdirektor.
Hagedorn, Antiquitätenhändler.
Hantzsch, R., Weinhändler.
Hartwig, Baumeister.
Heichen, Gutsbesitzer.
Heinze, Ratsarchivar a. D.
Helsing, Gold- und Silberarbeiter.
Hentschel, Dr. phil., Professor.
Jentzsch, Bezirksschullehrer.
von Kirchbach, Finanzrat.
Kurth, Stadtschreiber.
Lehmann, E., Rechtsanwalt.
Lehmann, O., Buchdruckereibesitzer.
Leubner, Privatus.
Liesche, Dr. phil., Realgymnasial-Oberlehrer.

[IV]

Lotze, Dr. med., Stadtrat.
Martin, Antiquitätenhändler.
Martini, Dr. med., Hofrat.
von Minckwitz, Exc., Wirkl. Geh. Rat, K. Kämmerer
Müller, F. H., Privatus (Trachenberge)
Müller, G., Dr. phil., Lic. theol., Gymnasialoberlehrer.
Müller, K. H., Museumsoberaufseher.
Nake, Dr. jur., Stadtrat.
Naumann, H. E., Buchhändler.
Naumann, L., Tapezierer.
Neidhardt, Oberappellationsrat, Oberlandesgerichtsrat a. D.
Niese, Rechtsanwalt.
Petermann, Th., Dr. phil., Direktor.
Preußer, Privatus.
Rüger, Dr. jur., Geh. Justizrat.
Rüger, Archidiakonus.
Ruschpler, Kunstgärtner, Hoflief.
von Sahr, Oberst z. D.
Schickert, Finanzrat a. D. Stadtrat.
Schiffmann, Expedient (Räcknitz)
Schilling, Antiquar.
Schnecke, Kaufmann.
Scholl, Weinhändler.
Schubert, K., Hofschauspieler.
Seelig, Postagent (Langebrück).
Sieber, Turnlehrer.
Sperber, Geh. Regierungsrat a. D.
Steche, Dr. phil., Professor.
Stübel, Dr. jur., Oberbürgermeister.
Sulze, Dr. phil., Pastor.
Taffel, Rechtsanwalt.
Teucher, Stadtrat.
Tittmann, Buchhändler.
Tröger, Privatus.
Wagner, M., Kaufmann.
Weiße, Hofuhrmacher.
Widemann, Juwelier.
Wolf, Hofantiquar.




Mitgliederzahl im Februar 1888: 84



  1. Der Rathskämmerer Spitzner war Kassirer der kurfürstlichen Seiden- und Wollmanufaktur in Friedrichstadt gewesen und als solcher abgesetzt worden.
  2. Vgl. Dresdner Ratsarchiv A. II. 66.
  3. Dieselben befinden sich im hiesigen K. Hauptstaatsarchive unter der Bezeichnung: Loc. 2002 Visitationsakten des Consistoriums Dresden 1578. Ich führe dieselben einfach unter der Abkürzung D und beigefügter Blattzahl an. — Außerdem verweise ich auf die Visitationsakten vom Jahre 1575, welche sich im Archive der hiesigen Superintendentur Dresden II befinden. Ich führe sie unter der Abkürzung M an.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. in der Vorlage fälschlicherweise Heft 8