Minneklage
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Einsam klag ich meine Leiden,
Im vertrauten Schooß’ der Nacht;
Frohe Menschen muß ich meiden,
Fliehen scheu wo Freude lacht.
Fließen immer, fließen still;
Doch des Herzens brennend Sehnen
Keine Thräne löschen will.
Einst ein lachend muntrer Knabe
Freute mich der Lebensgabe,
Wußte nie von Schmerzgefühl.
Denn die Welt war nur ein Garten,
Wo viel bunte Blumen blüh’n,
Rosen, Veilchen und Jasmin.
Träumend süß auf grüner Aue
Sah ich Bächlein fließen mild;
Wenn ich jetzt in Bächlein schaue,
Bin ein bleicher Mann geworden,
Seit mein Auge sie gesehn;
Heimlich weh ist mir geworden,
Wundersam ist mir gescheh’n.
Englein stiller Friedensruh;
Diese flohen zitternd, bange,
Ihrer Sternenheimath zu.
Schwarze Nacht mein Aug’ umdüstert’,
Und im Busen heimlich flüstert
Eine eigen fremde Stimm’.
Fremde Schmerzen, fremde Leiden
Steigen auf mit wilder Wuth,
Zehret eine fremde Glut.
Aber daß in meinem Herzen
Flammen wühlen sonder Ruh,
Daß ich sterbe hin vor Schmerzen –