Markgraf Ludwig von Baden, der Türkenbezwinger
Von Malboroughs Heldentagen
Viel Wunder mögt ihr sagen;
Lobsingen, Sieg auf Sieg,
Eugen, dem edlen Ritter, –
Der Markgraf Ludewig.
Aus Badens Stamm entsprungen
Von teutschem Blut durchdrungen,
Treufest und ritterlich;
Ein Held, ein gottgeweihter,
Der Markgraf Ludewig.
Wie blitzt im Pulvernebel,
Ein Racheschwert, fein Säbel!
Ließ er in edlem Grollen
Sein Feldherrnauge rollen,
Der Markgraf Ludewig,
Vor Wien, da hat’s gegolten;
Im Mordbrand jämmerlich
Die Kaiserstadt verheeren,
Da stritt zu Teutschlands Ehren
Auch Markgraf Ludewig.
Hinaus zum teutschen Lande
Mit Hasenhast entwich!
Hei! wie die Rosse schnoben,
Verfolgt mit Sturmestoben
Nun zog durch Ungarns Gauen
Des Krieges Grimm und Grauen;
Hurrah! da pflückte sich
Dem Vaterland zum Ruhme,
Der Markgraf Ludewig.
Die Schlacht in Ofens Gründen,
Bei Mohacz wird’s verkünden
Der Nachwelt ewiglich;
„Der Türkenüberwinder
War Markgraf Ludewig!“
Auch an des Rheins Gestaden,
Zu neuem Kampf geladen,
Er baute mächt’ge Schanzen
Als Schutzwehr vor dem Franzen,
Der Markgraf Ludewig.
Doch banden seine Hände
Sie ließen ihn im Stich,
Entzweit durch schnöden Hader;
Drob schwoll die Zornesader
Dem Markgraf Ludewig.
Ihr Zaudern und ihr Schwanken
War stets ihm hinderlich;
Und dennoch durft’ er sagen,
Daß ihn kein Feind geschlagen,
Für all’ sein rühmlich Mühen
Sollt’ ihm viel Undank blühen;
Dem Tod nur beugte sich
Sein Haupt, das lorbeerschwere;
Starb Markgraf Ludewig.
Aus bessern Sängers Munde
Ertönen mag die Kunde,
Ertönen feierlich
„Ein Retter teutscher Ehre
War Markgraf Ludewig.“