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Mandäische Liturgien/Qolasta/71

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Textdaten
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Autor: Mark Lidzbarski
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Titel: Mandäische Liturgien
Untertitel: Mitgeteilt, übersetzt und erklärt
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Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Internet Archive
Kurzbeschreibung:
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LXXI.

Im Namen des Lebens.

Gesegnet und gepriesen sei das Leben;
gesegnet und gepriesen sei der Name des Lebens am Lichtort.
Gepriesen seiest du, mein Herr Mandā ḏHaijē,
du und deine Kraft, dein Glanz, dein Licht, deine Herrlichkeit und deine Hilfe.
Gepriesen seiest du, mein Vater Jōšamīn,
Reiner, Sohn der Pflanzung des gewaltigen Lebens.
Gepriesen seiest du, zweites Leben, Leben, das aus dem Leben ward.
Gepriesen seiet ihr, Šilmai und Nidbai,
die Uthras, die Hüter des Jordans.
Gepriesen seiet ihr, Nṣab und Anan-Nṣab.
Gepriesen sei unser Vater Hibil, Šitil und Anōš,
der Name und das Haupt des ganzen Stammes.
Gepriesen seiest du, hoher Abathur;
gesegnet und gefestigt sei die große Škīnā, in der du sitzest.
Gepriesen seiet ihr, vier Männer,
die Söhne des Heils, die den Guten entgegengehen. Sie gehen den Guten entgegen und bekleiden die Guten mit Gewändern.
Gepriesen seiest du, Lichterde,
gesegnet und gepriesen seien deine Bewohner.
Gepriesen seiest du, Weg der Großen,
Pfad der Vollkommenen, Steg, der zum Lichtort emporsteigt.
Gepriesen seiest du, Naṣiräertum,
von dem die Erwählten lernen. Von dir lernen die Erwählten und handeln mit Lohnzahlung und Almosenspende. Mit Lohnzahlung und Almosenspende handeln sie, darum steigen sie empor und schauen den Lichtort.
Gepriesen seiest du, Jordan lebenden Wassers,
aus dem wir Sieghaftigkeit geholt haben. Aus dir holten wir Sieghaftigkeit und empfingen das reine Zeichen.

Meine Eltern schauten hin nach dem Leben, meine Lehrer nach dem Lichtort. Die Uthras des siegreichen Lichtes, Aba-thur und die Söhne des Heils, die dastehn und das Leben preisen. Der Friede des Lebens werde den Kundigen zu Teil, die aus unserer Mitte geschieden sind. Den armen, demütigen Kundigen und den Jüngern (Priestern) sei er, mein Herr Mandā ḏHaijē, ein Helfer. Mit Dank entgegengenommen werde die Güte des Lebens, die Güte des Lebens und des Mandā ḏHaijē. Der Dienst, den sie im Namen des Lebens geleistet haben, ****** Einem jeden, der Almosen gibt, wird das Almosen ein Helfer sein. Die Erwählten und Vollkommenen, die Almosen geben, werden auf den Pfaden der Kušṭā emporsteigen. Man gab ihnen einen Ätherkranz, einen Kranz der Rede und Erhörung, der Freude und der Sieghaftigkeit, der Güte und der Größe. Ein Kranz vom Weinstock Rwaz wird auf dem Haupte dieser Seelen aufgerichtet werden, die durch diese Messe hervorgerufen, gefestigt und gezeichnet wurden, sowie (der Seelen) unserer Väter, Lehrer, Brüder und Schwestern, die aus ihrem Körper geschieden sind und die noch in ihrem Körper weilen, ein Kranz der Art, wie ihn das große (Leben) auf seinem Haupte aufrichtet, wie ihn das große (Leben) den Uthras gab und die Uthras ibn ihren Jüngern gaben.

Du Arzt, dessen Heilmittel das Wasser ist, komm, sei deinen Freunden ein Arzt. Deinen Freunden sei ein Arzt, und dem, der Almosen gibt, sei ein Helfer. Den du geheilt hast, mein Herr, dem verleih auch Festigkeit. Wer vor dir steht, den sieh an und verdamme ihn nicht.

Mein Herr, hoher Lichtkönig, Enthüllen, dessen Augen offen sind, der für seine Freunde das Recht sucht und es zur Geltung bringt. Verschaffe uns Recht vor unsern Verfolgern, vor den Verfolgern, die uns verfolgen, und vor den Bösewichten und Wütrichen, die auf Böses gegen uns sinnen. Wenn es dir, mein Herr, hoher Lichtkönig, beliebt, blicke auf uns und verdamme uns nicht. Blicke auch auf diese Seelen, die an dich glaubten, die auf deinen Namen in der Tibil dastehn und verfolgt werden. Zeige uns den reinen Äther, damit wir die

Verfolgung der Tibil vergessen, damit wir vergessen die Verfolgung der Tibil und den Zorn der Bösen und Lügner. Stärke uns unsere Einsicht, unsere Stimme, unsere Erleuchtung und unsere Lobpreisung. <Damit verband dich das große Leben und richtete dich auf in vortrefflicher Weise>. Vom Glanze und vom Lichte meines Herrn Mandā ḏHaijē und vom Frieden des Lebens ruhe ein Teil auf uns.

Meine Auserwählten! Saget: Gesegnet sei die Stimme des Lebens, gepriesen sei die große Leuchte, die ganz Licht ist.

Und gepriesen sei das Leben.


Dieses „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ ist das des Šum bar Nū genannt. Hernach lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“, das von den Seelen, alsdann lies „Gut ist der Gute für den Guten“.