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Mandäische Liturgien/Qolasta/70

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Textdaten
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Autor: Mark Lidzbarski
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Titel: Mandäische Liturgien
Untertitel: Mitgeteilt, übersetzt und erklärt
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Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Internet Archive
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
unbekannt 
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LXX.

Gesegnet und gepriesen sei das Leben,
das voll Erbarmens mit diesen Seelen ist.
Gepriesen seiest du, mein Herr Mandā ḏHaijē,
der du diese Seelen emporheben mögest und sie nicht verdammest.
Gepriesen seiest du, Jōšamīn, du Reiner,
der du ihnen ein Helfer seiest.
Gepriesen seiet ihr, Šilmai und Nidbai,
die ihr ein wahrhaftes Zeugnis über sie ablegen möget.
Gepriesen seiet ihr, Hibil, Šitil und Anoš,
die ihr sie aus dem Zöllnerhause hinüberführen möget.
Von Abathur, dem Wagemanne,
komme euch ein Geleiter entgegen.
Der Geleiter, der euch entgegenkomme,
ist gänzlich Glanz über die Maßen.
In seiner Rechten hält er einen Kranz,
auf seinen beiden Armen ein Gewand.
Reget euch, ziehet euer Gewand an
und leget euren prangenden Kranz auf.
Bindet euren Gürtel um,
der ohne Fleck und Fehler ist.
Über eurem Haupte
blühe Frucht.
Zwischen den Lampen des Lichtes
werden eure Lampen hochgezogen werden und leuchten.
Der Oberzöllner wird sich nicht vor euch hinstellen,
und die Lügenrichter werden euch nicht ausfragen.
Man wird für euch Balken legen
von hier zur lichten Wohnung.
Der Bau, der euch im Hause des Lebens aufgeführt wird,
wird zu allen Zeiten nicht vergehen.

Vom Glanze und vom Lichte des Mandā ḏHaijē und vom Frieden des Lebens ruhe ein Teil auf uns. Gesegnet sei die Stimme des Lebens und gepriesen sei die große Leuchte, die ganz Lieht ist.

Und gepriesen sei das Leben.


Nachdem du gelesen „Das Leben ruht im eigenen Glanz und Licht“ (= LXIV), trage vor „Ihr wurdet aufgerichtet und gefestigt“ (= LXV), „Ich liege eingehüllt da“ (= LXVI), „Mit ihm, mit dem Löser“ (= LXVII), „Zwischen dem Verborgenen und dem Glanze“ (= LXVI1I), „Ruhe und Heil walte“ (= LXIX), „Meine Erleuchtung und meine Lobpreisung“ (= XCI), „Geh in Frieden, Auserwählter, Keiner“ (= XCII), „Heil dir, Heil dir, Seele“ (= XCIV) und andere Hymnen, so viel du vermagst. Dann lies „Gesegnet und gepriesen sei das Leben“ des Šum bar Nū. Wenn du über (mehrere) Seelen liest, so lies wie geschrieben steht, wenn die Seele Einer ist, so sage „der Seele des NN“. Gib acht, (daß du) vorsichtig, bedächtig und kundig (vortragest). Lies „Gut ist der Gute für den Guten“ (= LXXII), reichet Kušṭā einander, lies „Mit reichem Glanz bin ich getauft“ (LXIII), betet für euch, bereitet für euch Pihtā und Mambūhā, esset euer Pihtā, trinket euer Mambūhā, festiget (das Gebet) „Gut ist der Gute für den Guten“, reichet einander Kušṭā und ehret eure Krone. Und das Leben ist siegreich.