MKL1888:Zinkeisen
[919] Zinkeisen, Johann Wilhelm, Geschichtschreiber, geb. 11. April 1803 zu Altenburg, studierte in Jena und Göttingen erst Theologie, dann Geschichte, war kurze Zeit Lehrer im Blochmannschen Institut zu Dresden, wo er auch Vorlesungen über griechische Geschichte hielt, und lebte hierauf bis 1831 in München. Nachdem er sich in Leipzig habilitiert, ging er im Frühjahr 1833 nach Paris, erhielt von Altenburg aus den Titel Professor und ward auf Alexander v. Humboldts Empfehlung 1840 als Oberredakteur der „Preußischen Staatszeitung“ nach Berlin berufen. 1848 verwandelte sich diese Zeitschrift in den „Preußischen Staatsanzeiger“, den Z. noch bis 1851 redigierte. Seitdem zu Berlin privatisierend, starb er daselbst 5. Jan. 1863. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Geschichte Griechenlands“ (Bd. 1: „Das Altertum und die mittlern Zeiten“, Leipz. 1832; Bd. 2 ist nicht erschienen; Bd. 3 u. 4, das. 1840, enthalten die Geschichte der griechischen Revolution, nach Gordon bearbeitet); „Geschichte des osmanischen Reichs in Europa“ (Hamb. u. Gotha 1840–1863, 7 Bde.); „Der Jakobinerklub“ (Berl. 1852–1853, 2 Tle.); „Drei Denkschriften über die orientalische Frage“ (Gotha 1854).