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MKL1888:Zimbabye

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zimbabye“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Zimbabye“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 905
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Zimbabye. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 905. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zimbabye (Version vom 27.09.2024)

[905] Zimbabye (Simbabye, Zimbaoé), Ruinenstätte in Südostafrika, unter 20° 14′ südl. Br. und 31° 48′ östl. L. v. Gr., 304 km von Sofala an der Ostküste entfernt, im Lande der Makalaka, wird schon von den alten portugiesischen Schriftstellern de Barros und dos Santos erwähnt und wurde 1871 von K. Mauch von neuem entdeckt und beschrieben. Die Ruinen bestehen aus zwei gesonderten Teilen, deren einer auf einem 50 m hohen Granithügel, der andre am Fuß desselben liegt. Auf dem Hügel verlaufen bis 100 m lange und 10 m hohe Mauern aus behauenen, quaderförmigen Granitsteinen, welche ohne Mörtel zusammengefügt sind. Die Ruine im Thal, aus demselben Material erbaut, ist ein Rundbau mit zum Teil 8 m hoher Einfassungsmauer von 70 m Durchmesser, in welcher labyrinthisch verschlungen andre 3 m hohe Mauern liegen und ein 10 m hoher Rundturm sich erhebt. Sie dienten wahrscheinlich Befestigungszwecken. Da Gold in der Gegend von Z. gefunden wird, so haben Mauch u. a. hierher das Ophir Salomos verlegt und in den Ruinen phönikische Arbeit erkennen wollen; doch liegen hier wahrscheinlich sehr alte Bauten der Bantu (s. d.) vor, wie sie auch an andern Stellen Südafrikas gefunden wurden. Vgl. Mauch, Reisen im Innern von Südafrika 1865–72 (Gotha 1877).