MKL1888:Zacatēcas
[812] Zacatēcas, ein Binnenstaat der Republik Mexiko, 65,167 qkm (1183,5 QM.) groß, ist eine im N. wasserarme Hochebene, die sich nur für die Viehzucht eignet, besitzt aber in den südwestlich zum Rio Grande de Santiago gehenden Thälern von Tlaltenango und Suchipila auch treffliches Land, mit subtropischem Klima und entsprechender Vegetation. Die Bewohner (1882: 422,506) sind meist in großen Ortschaften zusammengedrängt; bedeutende Strecken im O. und NO. sind ganz unbevölkert, die Indianer meist verdrängt. Angebaut werden: Weizen, Mais, Gerste, Bohnen, Tomaten, Obst; ungemein zahlreich sind die Herden von Rindern, Schafen und Pferden. Besonders wichtig ist der Bergbau. Die drei berühmten Grubenreviere von Zacatecas, Fresnillo und Sombrereta ergaben 1610–1810 jährlich für 31/3 Mill. Pesos Silber, dagegen hatten sämtliche Gruben im Jahr 1878 (bei 19,850 Arbeitern) einen Ertrag von 5,791,812, und in der Münze von Zacatecas wurden 1879: 5,791,812 Pesos in Silber geprägt. Die Industrie beschränkte sich auf einige Baumwoll- und Wollmanufakturen. Eine Eisenbahn durchzieht den Staat von S. nach N. – Die gleichnamige Hauptstadt, die berühmteste Bergbaustadt Mexikos, liegt in einer Schlucht am Abhang der La Bufa, 2430 m ü. M., hat enge, schmutzige Straßen, aber einen großen Marktplatz (mit der Kathedrale), 13 kleinere Plätze und (1880) 32,000 Einw. Andre öffentliche Gebäude sind der Regierungspalast, das Rathaus, die Münze, das Hospital, das Theater und ein Zirkus für Stiergefechte. 5 km östlich von der Stadt liegt ein Franziskanerkloster mit dem Colegio de Nuestra Señora de Guadalupe, in welchem früher die für Kalifornien bestimmten Missionäre ausgebildet wurden, und großer Bibliothek. Die Stadt hängt ganz von den sie umgebenden Silbergruben ab.