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MKL1888:Xanthogēnsäure

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Xanthogēnsäure“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Xanthogēnsäure“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 796
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Xanthogēnsäure. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 796. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Xanthog%C4%93ns%C3%A4ure (Version vom 19.01.2023)

[796] Xanthogēnsäure (Äthyldisulfokarbonsäure) C3H6OS2 entsteht als Kaliumsalz in farblosen, seideglänzenden Nadeln, wenn zu einer alkoholischen Kalilösung Schwefelkohlenstoff gesetzt wird. Auf Zusatz von verdünnter Schwefelsäure zu dem Kaliumsalz scheidet sich X. als ölförmige Flüssigkeit ab, die stechend riecht, bitter und brennend schmeckt, in Wasser unlöslich ist und schon bei 24° in Alkohol und Schwefelkohlenstoff zerfällt. Das Kaliumsalz riecht eigentümlich, schmeckt schwefelartig, ist leicht löslich in Wasser, färbt sich an der Luft gelb, färbt die Haut gelb, zerfällt bei Erhitzen der Lösung in Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Alkohol. Es dient zur Bestimmung der Salpetersäure, des Kupfers, als Reagens auf Eiweißkörper, zum Einbeizen von Getreide, gegen Reblaus und Erdflöhe. Mit Salpeter und Kohle bildet es das explosive Xanthospulver.